Sachsen
Mangel an Hebammen in Städten wächst
DRESDEN. Der Hebammenmangel in Sachsen hat sich seit 2017 weiter verschärft. „Vor allem die Lage in den Kliniken hat sich enorm zugespitzt“, sagt die Vorsitzende des Sächsischen Hebammenverbandes, Stephanie Hahn-Schaffarczyk, bei der Vorstellung einer Studie zum Hebammenmangel in Sachsen.
Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass vom Versorgungsmangel bei Hebammen vor allem die Städte Dresden, Leipzig und Chemnitz betroffen seien und dies durch die höhere Geburtenrate dort verstärkt werde. Gesundheitsministerin Barbara Klepsch (CDU) will aus der Analyse Konsequenzen ziehen, alle Vorschläge sollen verwirklicht werden.
Dazu zählt zum Beispiel, dass das Konzept eines hebammengeleiteten Kreißsaals geprüft werden soll. Außerdem ist vorgesehen, dass Hebammen weniger fachfremde Tätigkeiten zu leisten haben, um sich mehr um die Schwangeren und Gebärenden kümmern zu können. Hahn-Schaffarczyk schätzt dies als „guten und praktischen Weg“ ein, der den „Hebammen kurzfristig Entlastung verschaffen“ könne.
Darüber hinaus plant der Freistaat, einen Hebammenstudiengang zu etablieren. Klepsch ist es wichtig, dass Studienplätze in mehreren Städten entstehen und geprüft werde, wie viele Studienplätze nötig sind, damit künftig mindestens genauso viele Hebammen studieren können wie bisher an den Hebammenschulen ausgebildet werden. (sve)