143. Hauptversammlung

Marburger Bund ringt um Unvereinbarkeitsbeschluss zur AfD

Der ärztliche Beruf ist bekanntlich nicht vereinbar mit antidemokratischen oder rassistischen Positionen. Nach intensiver Debatte hat der Marburger Bund sich zur Unvereinbarkeit durchgerungen.

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Einstimmiges Signal gegen Rechts: 143. Hauptversammlung des Marburger Bundes in Mainz.

Einstimmiges Signal gegen Rechts: 143. Hauptversammlung des Marburger Bundes in Mainz.

© Rolf Schulten für die Ärzte Zeitung

Mainz. Die Delegierten des Marburger Bundes haben Mitgliedschaften in Parteien wie der „Alternative für Deutschland“ (AfD) für unvereinbar mit einer Mitgliedschaft in der Ärztegewerkschaft erklärt. Nach langer Debatte hat die Hauptversammlung am Sonntagmittag in Mainz einen Antrag beschlossen, in dem es heißt: „Die 143. Hauptversammlung hält solche Positionen mit der Mitgliedschaft in unserem Verband für unvereinbar.“

Gemeint sind laut Antrag „menschenverachtende, rassistisch-xenophobe Positionen“, bzw. Organisationen oder Parteien, die solche beziehen. Die AfD wird in dem einstimmig beschlossenen Antrag TOP V-2 nicht namentlich erwähnt, wurde in der Debatte aber explizit genannt. MB-Vorstandsmitglied Dr. Hans-Albert Gehle sagte: „Wer die AfD wählt, schadet der Gesundheit der Menschen in Deutschland.“

Die ursprüngliche Formulierung in dem Antrag, dass der Marburger Bund solche Mitgliedschaften für unvereinbar halte, war nach intensiver Debatte zunächst gestrichen worden. Delegierte hatten unter anderem mögliche juristische Fallstricke angeführt. Auch mit Risiken für den Status als Tarifpartei wurde argumentiert.

Das Ansinnen, den Antrag zunächst an den Vorstand zu überweisen, fand allerdings nur geringe Unterstützung. Mehrere Redner betonten, dass ein expliziter Beschluss für die Außenwirkung nötig sei, um die Forderungen im Leitantrag „Gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus - für Demokratie, Toleranz und Menschlichkeit“ zu unterstützen. (nös)

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