Praktisches Jahr
Marburger Bund und bvmd fordern obligatorische PJ-Vergütung
Medizinstudierende fordern, eine finanzielle Aufwandsentschädigung während des PJ in der Approbationsordnung zu verankern.
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Für lau im Praktischen Jahr arbeiten? Nach den Vorstellungen von MB und bvmd soll es eine bundesweit einheitliche Vergütung geben. (Symbolbild mit Fotomodellen)
© Sonja Werner
Berlin. Damit Medizinstudierende im Praktischen Jahr (PJ) künftig eine sichere finanzielle Rückendeckung haben, fordern Marburger Bund (MB) und die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (bvmd) die Verankerung einer verpflichtenden finanziellen Aufwandsentschädigung im PJ in der Approbationsordnung.
Die bvmd hatte bereits in der Vergangenheit mehrfach auf die unzureichende Vergütung hingewiesen. Für die Ableistung aller PJ-Abschnitte sollte eine bundesweit einheitliche, existenzsichernde Gewährung von Geldleistungen in Höhe des BAföG-Höchstsatzes sichergestellt werden, so die Vorstellung der Studierenden. Ein Rechtsanspruch sollte bei der Novellierung der Approbationsordnung berücksichtigt beziehungsweise in der Verordnung verankert werden, sind sich MB und bvmd einig.
Der Anspruch auf eine Aufwandsentschädigung werde im bisherigen Entwurf mit der Begründung abgelehnt, dass das PJ lediglich ein Praktikum im Rahmen des Studiums sei. Diese Einstufung als reines Praktikum halte der Realität der Studierenden aber in keiner Weise stand, kritisieren die Verbände.
Entscheidender Faktor für den Ausbildungserfolg
„Die Aufwandsentschädigung ist ein entscheidender Faktor für den Ausbildungserfolg des Praktischen Jahres: Nur mit einer ausreichenden finanziellen Absicherung sind die Studierenden zeitlich und mental in der Lage, sich auf den Lernfortschritt und die hochwertige Patientenversorgung in diesem essenziellen Studienabschnitt zu konzentrieren“, erklärt Aurica Ritter, Präsidentin der bvmd.
„Es muss endlich die Leistung gewürdigt werden, die jeden Tag von Tausenden PJlerinnen und PJlern erbracht wird. Ohne ihre Mithilfe und ihr Engagement wäre vieles nicht möglich, was in Kliniken und Praxen als selbstverständlich gilt“, verdeutlicht Philipp Schiller, Vorsitzender des Sprecherrates der Medizinstudierenden im MB. „Wir wollen nicht neben einem Vollzeit-PJ noch zusätzlich Geld verdienen müssen, um über die Runden zu kommen. Die PJ-Aufwandsentschädigung darf nicht länger vom Wohlwollen einzelner Kliniken abhängen“, unterstreicht Schiller. (ato)