Demografie

Mehr Einwohner, weniger Geburten im Jahr 2019

Die Einwohnerzahl ist auf 83,2 Millionen gestiegen. Die Nettozuwanderung hat im vierten Jahr in Folge abgenommen.

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Wiesbaden. Die Einwohnerzahl in Deutschland hat im Vorjahr mit 83,2 Millionen einen neuen Höchststand erreicht, hat das Statistische Bundesamt am Freitag mitgeteilt. Ende 2019 lebten rund 200 000 Einwohner mehr in Deutschland als Ende 2018.

Dabei ist das Bevölkerungswachstum nach Angaben der Statistiker ausschließlich auf Zuwanderung zurückzuführen. „Ohne Wanderungsgewinne würde die Bevölkerung bereits seit 1972 schrumpfen, da seither jedes Jahr mehr Menschen starben als geboren wurden“, heißt es.

Bevölkerung fast immer gewachsen

Die Zunahme im Vorjahr ist dabei so gering ausgefallen wie seit 2012 nicht mehr. Mit Ausnahme der Jahre 1998 sowie 2003 bis 2010 sei die Bevölkerung seit der Wiedervereinigung stetig gewachsen, teilte die Behörde mit. Im Jahr 1990 belief sich die Einwohnerzahl noch auf 79,1 Millionen.

Nach vorläufigen, drei Quartale umfassenden Zahlen, gab es im Vorjahr in Deutschland zwischen 770 000 bis 790 000 Geburten und 920 000 bis 940 000 Sterbefälle. Die Daten für die fehlenden Monate wurden auf Basis einer Zeitreihenanalyse geschätzt. Daraus ergebe sich für 2019 ein Geburtendefizit 130 000 bis 170 000. Endgültige Daten für 2019 werden im Sommer vorliegen, kündigte die Behörde an.

Zum Vergleich: Im Jahr 2018 registrierten die Statistiker 787 500 Lebendgeburten und 954 900 Sterbefälle, so dass sich das Geburtendefizit auf 167 400 belaufen hat. Somit hat die Zahl der Geburten im Vorjahr im Vergleich zu 2018 leicht, die der Sterbefälle deutlich abgenommen.

Nettozuwanderung gesunken

Die Nettozuwanderung, also der Saldo aus Zu- und Fortzügen, schätzt die Behörde für das Vorjahr auf 300 000 und 350 000 Personen. Nach der starken Nettozuwanderung im Jahr 2015 habe der Wanderungssaldo damit im vierten Jahr in Folge abgenommen. Zum Vergleich: 2018 waren knapp 400 000 Menschen mehr nach Deutschland gezogen, als aus dem Land fortgezogen sind.

Die Statistiker weisen darauf hin, dass ungeachtet der wachsenden Bevölkerung die demografische Alterung anhält. Ein Indikator dafür ist der sogenannte Altenquotient. Im Jahr 2017 kamen in Deutschland auf 100 Personen im Alter von 20 bis 65 Jahren etwa 36 Personen über 65 Jahre. Im Jahr 1950 war der Altenquotient mit 16 noch kaum halb so hoch.

Allerdings verläuft die Entwicklung regional sehr heterogen: In westdeutschen Flächenländern liegt der Altenquotient bei 35 (2017), in den ostdeutschen Flächenländern ist er in den vergangenen Jahren stark von 36 auf zuletzt 44 gestiegen. (fst)

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