Wichtiges Gremium

Neue Pflegekommission tritt erstmals zusammen

Altenpflege-Mindestlöhne, Arbeitsbedingungen, Nachwuchs: Am Freitag kommt die neue, nunmehr fünfte Pflegekommission zu ihrer ersten Sitzung zusammen. Ein Überblick, wer Mitglieder dorthin entsendet.

Veröffentlicht:
Im Maschinenraum der Pflegepolitik: Die neue Pflegekommission tagt am Freitag zum ersten Mal. Auf der Agenda stehen für das kommende Jahr Empfehlungen zum Pflegemindestlohn und für bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege.

Im Maschinenraum der Pflegepolitik: Die neue Pflegekommission tagt am Freitag zum ersten Mal. Auf der Agenda stehen für das kommende Jahr Empfehlungen zum Pflegemindestlohn und für bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege.

© Creativ Studio Heinemann / imageBROKER / picture alliance

Berlin. SPD, Grüne und FDP haben in ihrem Koalitionsvertrag bessere Löhne und Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte angekündigt. Ein für die Altenpflegebranche wichtiges Gremium dazu – die sogenannte Pflegekommission – kommt an diesem Freitag zur ersten Sitzung in neuer Besetzung zusammen.

Die achtköpfige, nunmehr fünfte Pflegekommission besteht aus Vertretern von Arbeit- und Dienstgebern sowie Arbeit- beziehungsweise Dienstnehmern. Die Mitglieder werden vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) berufen. Ihre Tätigkeit in der Kommission üben die Mitglieder ehrenamtlich aus. Sie sind nicht an Weisungen gebunden.

Achtköpfige Runde

Laut dem Pflegelöhneverbesserungsgesetz von Ende 2019 wird die Pflegekommission künftig dauerhaft eingerichtet. Die Amtszeit liegt bei fünf Jahren. Die Arbeitsrechtliche Kommission des Deutschen Caritasverbandes und die Arbeitsrechtliche Kommission der Diakonie Deutschland entsenden je zwei Mitglieder in das Gremium. Der bpa-Arbeitgeberverband und die Bundestarifgemeinschaft des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) sind jeweils mit einer Person, die Gewerkschaft Verdi ist mit zwei Personen vertreten. Die Kommission erhalte keine konkreten Arbeitsaufträge, teilte das BMAS auf Anfrage der „Ärzte Zeitung“ mit.

Unter anderem vertreten in der Kommission sind als ordentliche Mitglieder Christian Reuter, Generalsekretär des DRK und Vorsitzender der Bundestarifgemeinschaft des DRK, sowie der Präsident des bpa-Arbeitgeberverbands, der frühere Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle. Das teilten die Verbände diese Woche in Berlin mit.

Empfehlungen für die Politik

Aufgabe der Pflegekommission ist es, Vorschläge für bessere Arbeitsbedingungen zu unterbreiten – das betrifft auch Regelungen zum Mindestlohn. Das BMAS kann die Empfehlungen der Kommission auf alle Pflegebetriebe per Rechtsverordnung erstrecken.

Da die aktuelle Verordnung zu den Pflege-Mindestlöhnen für Pflegehelfer und Pflegefachkräfte zum 30. April 2022 ausläuft, dürfte dieser Punkt wohl zu den ersten Arbeitsschwerpunkten der Kommission gehören.

Die alte Bundesregierung aus Union und SPD hatte im Zuge ihrer kleinen Pflegereform zudem eine Tarifpflicht für die rund 30 .000 ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen beschlossen. Die Tarifpflicht soll ab September nächsten Jahres greifen. Private Anbieter haben allerdings Beschwerde dagegen beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe eingereicht. (hom)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Vernetzte Versorgung

Ambulant-stationäres Projekt veröffentlicht Halbzeitbilanz

Kooperation | In Kooperation mit: AOK-Bundesverband
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
KI-Einsatz mit Robotern im Krankenhaus oder in der ambulanten Pflege? In Deutschland noch schwer vorstellbar. Aber vielleicht ist das dieZukunft. Ein Feld auch für die Geldanlage.

© sirisakboakaew / stock.adobe.com

Interview zum Thema Geldanlage

KI für Anleger: „Ich sollte verstehen, in was ich investiere“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Deutscher Apotheker- und Ärztebank
Susanne Dubuisson, Product Leader in Health Tech beim E-Health-Unternehmen Doctolib.

© Calado - stock.adobe.com

Tools zur Mitarbeiterentlastung

Online-Termine gegen den Fachkräftemangel

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?

Lesetipps
Im Jahr 2023 wurden 10,8 Millionen Neuerkrankungen und 1,25 Millionen Todesfälle durch Tuberkulose registriert, mit stark heterogener globaler Verteilung.

© Dr_Microbe/stock.adobe.com

Vielversprechende Ergebnisse

Neue Strategie zur Tuberkulose-Früherkennung