Neuer IV-Vertrag - dann aber nur passgenau
Nach dem Auslaufen der Anschubfinanzierung haben nur noch wenige Kassen neue Integrationsverträge geschlossen. Ihre Chancen liegen in mehr Wirtschaftlichkeit, besserer Versorgung und einem Plus beim Image.
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Bei der Integrationsversorgung sollte für Patienten bei der Behandlung zwischen den Sektoren ein Teil genau zum anderen passen.
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HAMBURG. Die Integrierte Versorgung führt derzeit ein Schattendasein - so der Eindruck vieler Beobachter im Gesundheitswesen. Tatsächlich aber steigt bei manchen Kassen die Zahl der eingeschriebenen Patienten und teilnehmenden Ärzte. "Bei uns haben die Zahlen kontinuierlich zugenommen", sagte Cornelia Prüfer-Storcks von der AOK Rheinland/Hamburg auf dem sechsten Hamburger Symposium zur integrierten Versorgung. Nach ihren Angaben sind derzeit in den verschiedenen IV-Verträgen der länderübergreifenden Kasse 43 596 Patienten eingeschrieben. 4211 Ärzte beteiligen sich.
Vor sechs Jahren - damals erhielt die integrierte Versorgung einen Schub durch die dann 2008 ausgelaufene Anschubfinanzierung - waren es noch 744 Ärzte sowie 1427 Patienten. Prüfer-Storcks machte deutlich, dass ein Engagement in der integrierten Versorgung für Kassen auch ohne Anschubfinanzierung sinnvoll sein kann. Wichtigste Ziele seien außer einer qualitativ höheren Versorgung mehr Wirtschaftlichkeit und ein verbessertes Image.
Dies entsteht für Kassen durch Engagement in ausgewählten Bereichen wie Onkologie, Kindergesundheit und Schwangerenversorgung. In Versorgungsbereichen wie etwa der seelischen Gesundheit sieht Prüfer-Storcks ein Beispiel für eine qualitativ bessere Versorgung durch IV. Verträge nach Paragraf 140 SGB V für Diabetespatienten dagegen konnten die Wirtschaftlichkeit der Versorgung erhöhen. Nur im Idealfall gelängen Versorgungsverträge in der Schnittmenge aller drei Ziele.
Auch Leistungserbringer berücksichtigen Image- und Marketinggründe bei der Etablierung von IV-Modellen, genauso wie die Möglichkeit, sich besser am Markt positionieren zu können. Allerdings ist Voraussetzung dafür ein dauerhaftes Engagement, wie Günter Zwilling, kaufmännischer Direktor der Kölner Uniklinik und Cord Meyer, Hauptgeschäftsführer des Hamburger Albertinen-Krankenhauses, auf dem Symposium betonten. Eine weitere unverzichtbare Voraussetzung für erfolgreiche Integrationsmodelle ist nach Angaben von Meyer Augenhöhe zwischen allen Vertragsbeteiligten in der IV-Versorgung.
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