Niederlande gegen das Recht auf Freitod

DEN HAAG (dpa). Wer gesund ist, soll in den Niederlanden auch in hohem Alter keinen Anspruch auf Sterbehilfe vom Arzt bekommen.

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Eine Bürgerinitiative scheiterte mit der Forderung, Menschen ab 70 Jahren generell das Recht auf Selbsttötung einzuräumen.

Der Vorstoß der Gruppierung "Uit vrije Wil" (Aus freiem Willen) wurde am späten Donnerstagabend im Oberhaus des Parlaments abgelehnt.

Nach dem Willen der Initiatoren sollten Lebensmüde ab einem Alter von 70 Jahren den gesetzlichen Anspruch auf ärztliche Unterstützung beim Suizid erhalten - unabhängig davon, ob sie unter einer schweren Erkrankung leiden oder nicht.

Voraussetzung sollte sein, dass sie bei klarem Bewusstsein sind. Für Schwerstkranke ist aktive Sterbehilfe in den Niederlanden bereits seit 2002 legal.

Nicht auf der Höhe der Zeit?

Die Bürgerinitiative hatte mehr als 160.000 Unterschriften gesammelt und damit durchgesetzt, dass ihr Anliegen vom Parlament behandelt wurde. Unterstützt wurde sie von mehreren Prominenten aus Unterhaltung und Politik.

"Es ist schon ein Meilenstein, dass sich das Parlament mit dem Thema auseinandergesetzt hat", sagte die Vorsitzende der Initiative, Yvonne van Baarle. Die politische Klasse habe aber gezeigt, dass sie nicht auf der Höhe der Zeit sei, ergänzte sie.

"Vielleicht wird die niederländische Gesellschaft in einiger Zeit reif sein für einen solchen Vorstoß."

Die Initiative wurde mit den Stimmen der gelb-schwarzen Minderheitsregierung, der Partei für Freiheit (PVV) des Rechtspopulisten Geert Wilders sowie der Sozialdemokraten (PvdA) abgelehnt. Dafür votierte die linksliberale Partei D66.

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