Selbstverwaltung ist „ein Problem“
Nonnemacher fordert Mitspracherecht der Länder im ambulanten Bereich
Brandenburgs Gesundheitsministerin Nonnemacher sieht es als Problem an, dass die Bundesländer bei der Bedarfsplanung und Vergabe von Arztsitzen nicht mitbestimmen dürfen.
Veröffentlicht:Potsdam. Die brandenburgische Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher fordert ein Mitspracherecht der Bundesländer bei der Bedarfsplanung und Vergabe von Arztsitzen. Im Gespräch mit der Ärzte Zeitung kritisierte die Grünen-Politikerin: „Als Länder haben wir weder ein Initiativ- noch ein Vetorecht. Und das ist ein Problem“.
Dass sie als Gesundheitsministerin daran nichts ändern könne, sei „unbefriedigend, auch vor dem Hintergrund, dass wir seit Jahren über eine Verzahnung des ambulanten und des stationären Sektors, also eine stärkere Kooperation von niedergelassenen Ärzten und Kliniken sprechen“.
Brandenburgs Gesundheitsministerin im Interview
Nonnemacher: „Die Selbstverwaltung ist für unsere Demokratie ein Problem“
„Selbstverwaltung wird von niemandem mehr verstanden“
Die unterschiedlichen Zuständigkeiten erschweren nach Ansicht von Nonnemacher das Bestreben der Politik, eine Gesundheitsversorgung zu etablieren, in der Ärztinnen und Ärzte in Praxen und Krankenhäuser stärker zusammenarbeiten.
„Wenn ich nun ambulante und stationäre Leistungen verzahnen will, das Land aber im ambulanten Bereich gar keine Planungshoheit hat, kann das nicht funktionieren. Wir müssen deswegen dringend zu einer Regionalplanung kommen, die den stationären und den ambulanten Bereich vereint“, sagte sie der Ärzte Zeitung.
Nonnemacher lässt im Interview kein gutes Haar an der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen: „Sie ist extrem komplex, wird von niemandem mehr verstanden und ist auch für unsere Demokratie ein Problem.“ (ths)