Pilotprojekt geplant

Norddeutsches Zentrum für Nierengesundheit soll Prävention stärken

Der „Nordverbund Niere“ schlägt die Gründung eines Norddeutschen Zentrums für Nierengesundheit vor. In einem Pilotprojekt sollen die Chancen zur Früherkennung von Nierenkrankheiten ausgelotet werden.

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Nieren im Fokus: Kolleginnen und Kollegen in Deutschlands Norden wollen die Chancen der Früherkennung von Nierenkrankheiten ausloten.

Nieren im Fokus: Kolleginnen und Kollegen in Deutschlands Norden wollen die Chancen der Früherkennung von Nierenkrankheiten ausloten.

© [M] Rudzhan / stock.adobe.com

Greifswald. Zur Prävention von Nierenerkrankungen schlägt der „Nordverbund Niere“ die Gründung des Norddeutschen Zentrums für Nierengesundheit (NZNG) vor.

Das NZNG soll dabei die universitären Zentren unter dem Dach der Gesundheitsministerien der norddeutschen Bundesländer zusammenführen, heißt es in einer Mitteilung des Vereins. Medizinische Versorger (z. B. allgemein-, haus- und fachärztliche Praxen) und wichtige Stakeholder (z. B. Krankenkassen, Patientenvertretungen) sollen beratend miteinbezogen werden.

Pilotprojekt bezieht Personen im Alter von 40 bis 80 Jahren ein

In einem Pilotprojekt sollen in Bevölkerungsstichproben Nierenkranke erkannt und einer frühen Behandlung zugeführt werden. Dazu werden zufällig ausgewählte Personen im Alter von 40 bis 80 Jahren angeschrieben, beschreibt der „Nordverbund Niere“ das Procedere. Wer mag, schickt eine Urinprobe im Freiumschlag ins Labor. Personen mit einer erhöhten Albuminausscheidung werden zu einer gezielten Untersuchung in die universitären Zentren eingeladen, und – bei Diagnose einer Nierenerkrankung – in die kollegiale Betreuung weitergeleitet.

„Das Pilotprojekt soll die entscheidenden Erkenntnisse liefern, um es später auf die gesamte norddeutsche Bevölkerung auszurollen“, schreibt der „Nordverbund Niere“.

Der „Nordverbund Niere – Save the Kidney“ e.V. ist ein Zusammenschluss der universitären Nierenforscherinnen und Nierenforscher der norddeutschen Länder. Ziel sei es, die Nierenforschung gemeinsam voranzutreiben.

Vorschlag an Gesundheitsministerin Stefanie Drese überreicht

Die langjährige Zusammenarbeit zwischen der Universitätsmedizin Greifswald (UMG) und dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) bilde eine wichtige nationale Achse im Bereich der Nierenforschung und der Versorgung Nierenkranker, womit Greifswald und Hamburg ideale Zentren für das Pilotprojekt seien.

Professor Uwe Reuter, Ärztlicher Vorstand der Universitätsmedizin Greifswald, begrüßt den Vorschlag des Vereins „Nordverbund Niere – Save the Kidney“, ein Norddeutsches Zentrum für Nierengesundheit zu gründen. Der Hintergrund dafür liege in der alarmierend hohen Anzahl an Nierenkranken in Deutschland, insbesondere in Mecklenburg-Vorpommern, teilte die Universitätsmedizin Greifswald (UMG) am Samstag mit.

Die Koordinatorin des Vereins, Professorin Nicole Endlich (UMG), und ihr Vize Professor Tobias Huber vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf hätten den Vorschlag jetzt an Gesundheitsministerin Stefanie Drese überreicht. (eb)

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