Kommentar
Nulltarif darf nicht zur Regel werden
Die Zusammenarbeit zwischen Haus- und Fachärzten wird oft kritisiert. Dass es auch positive Beispiele für Kooperationen gibt, zeigen Ärztenetze seit Jahren. Jüngstes Beispiel ist das Pilotprojekt zwischen Urologen und Hausärzten in Ludwigshafen, Neumünster und Plön, wo Patienten in hausärztlichen Praxen einen Fragebogen ausfüllen und von ihrem Hausarzt auswerten lassen.
Die Netze testen, ob sie damit die Sensibilität für urologische Erkrankungen und Vorsorgemöglichkeiten stärken können. Einen finanziellen Vorteil haben die Hausärzte nicht, sie sehen aber eine Chance, die Versorgung zu verbessern.
Unabhängig davon, wie die Pilotphase ausgeht - denkbar sind solche Modelle nur in funktionierenden Verbünden, in denen Ärzte sich seit Jahren austauschen und an der Versorgung feilen. Weitere Ideen zur Optimierung gibt es in den Netzen sicherlich reichlich.
Doch nicht alles lässt sich nach Praxisschluss entwickeln und im Alltag zusätzlich leisten. Manche Netze stagnieren in ihrer Entwicklung, weil zu viel ehrenamtliches Engagement erwartet wird. Kassen müssen den Mut und den Spielraum haben, um in neue Modelle zu investieren - die Versichertengemeinschaft wird davon profitieren.