Omikron-Welle
MB-Chefin warnt vor Engpässen bei PCR-Testkapazitäten
Dr. Susanne Johna fordert angesichts der sich stark ausbreitenden Omikron-Variante Alternativen zum PCR-Test, um Quarantäne- und Isolationszeiten zu verkürzen.
Veröffentlicht:Neu-Isenburg. Die Vorsitzende des Marburger Bundes (MB), Dr. Susanne Johna, fordert angesichts steigender Corona-Infektionszahlen „einen Plan B, um die Quarantäne- und Isolationsregeln zu verkürzen“. Das sagte Johna dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
Möglich wären, so schlägt Johna vor, zwei negative Antigentests in Folge, mit denen man nachweisen könnte, eine Corona-Infektion überstanden zu haben. Bisher geht das nur mit einem PCR-Test.
Johna befürchtet im Gespräch mit dem RND allerdings, dass aufgrund der raschen Ausbreitung der Omikron-Variante (siehe nachfolgende Karte) und der damit verbundenen hohen Krankheitslast auch in Laboren viel Personal ausfallen könnte. Es sei dann damit zu rechnen, dass PCR-Testkapazitäten dann nur eingeschränkt zur Verfügung stünden.
In Laboren fallen bereits immer mehr Mitarbeiter aus
Auch die Akkreditieren Labore in der Medizin (ALM) mahnten am Dienstag in ihrer wöchentlichen Datenauswertung, dass immer mehr Mitarbeitende für mehrere Tage ausfallen.
„Das kann für die Aufrechterhaltung der Arbeit in den fachärztlichen Laboren, die die Versorgung nicht nur mit SARS-CoV-2-Diagnostik sichern, in der Personalbesetzung problematisch werden“, so Professor Jan Kramer, ALM-Vorstandsmitglied.
Für Klinikpersonal sollte nach Einschätzung Johnas idealerweise weiterhin PCR-Tests verwendet werden. Dabei müsse man aber berücksichtigen, dass PCR-Testergebnisse erst mit deutlichem Zeitverzug vorliegen würden.
Deshalb seien auch im Klinikbereich im Falle von Engpässen bei den PCR-Kapazitäten zwei Antigentests zur Verkürzung der Quarantänezeit „sicher gerechtfertigt“, so Johna im RND. Die Patientenversorgung stehe an erster Stelle. (eb)