Kommentar zum Zahnärzte-Nachwuchsmangel
PR-Gag Männerquote
Auch das noch. Der Freie Verband Deutscher Zahnärzte, Landesverband Niedersachsen, fordert die Männerquote für die Erstsemester der Zahnmedizin.
Denn die Delegierten der letzten Landesversammlung haben festgestellt, dass offenbar die ersten Jahrgänge zum Studium antreten, die zu 100 Prozent aus jungen Frauen bestehen. Sie haben im Abitur besser abgeschnitten als ihre Mitschüler und dürfen nun bevorzugt in das ersehnte Zahnmedizinstudium starten.
Aber eine gute Abitur-Note macht noch keine gute Zahnärztin, argumentieren die Delegierten. Da haben sie selbstverständlich Recht. Aber das ist - auch für die Delegierten - nicht der Punkt.
Sie vermuten vielmehr, dass Frauen weniger Neigung haben, als selbstständige Ärztinnen Einzelpraxen zu führen und mehr Zeit in ihre Familien investieren wollen.
Sollten die Delegierten hier mit einem Naserümpfen auf die Wünsche der jungen Leute schauen? Und wenn schon! Man kann sich die Studienanfänger so oder so nicht backen, auch wenn die Delegierten es gerne wollten.
So bleibt der Forderung nach der Männerquote im Zahnmedizinstudium ein gut hörbarer PR-Gag zum Thema Zahnärztemangel. Als solcher darf er auch verstanden werden.
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