Pädiater sehen ihre Stärke in der Prävention
MÜNCHEN (ras). Im Streit um exklusive kinderärztliche Leistungen setzen die Pädiater-Organisationen auf einen unter Vermittlung der Bundesärztekammer vermittelten Kompromiss mit den Hausärzten.
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Kind bei der "U8": Sind Pflichtuntersuchungen ein probates Mittel für den Kindesschutz?
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Seit Monaten wird ein heftiger Streit zwischen den Verbänden der Pädiater und Hausärzte ausgetragen. Die Frage: Wer kann eine flächendeckende Versorgung und zugleich eine spezifisch pädiatrische Qualifikation sicherstellen?
Das war das zentrale Thema der Jahrestagung der Kinderärzte-Organisationen an diesem Wochenende in München. Dabei betonte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde, Böhles, die Eigenständigkeit der Pädiatrie gegenüber der Allgemein- und der Inneren Medizin. Er warnte davor, die Kinderheilkunde durch einseitiges und kurzsichtiges wirtschaftliches Denken wieder in die "Organspezialitäten" der Inneren Medizin zurückzuzwingen.
Dies sei der falsche Weg, zumal sich die Pädiatrie im 20. Jahrhundert vollständig etabliert habe und die Kinderärzte nun vor neuen Herausforderungen stünden. So seien die Pädiater unter allen Arztgruppen Vorreiter in der Prävention. Die Krankheitsprävention müsse daher künftig erheblich gestärkt werden, um Kinder zum Beispiel von Überernährung oder auch Unter- beziehungsweise Fehlernährung und ihren Folgen zu bewahren.
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