Berlin

Palliative Care für Kinder im Aufwind

Seit zwei Jahren sind Palliative Care Teams für Kinder in Berlin im Einsatz. Eine erste Zwischenbilanz fällt positiv aus.

Veröffentlicht:

BERLIN. 156 Patienten und ihre Familien wurden seit April 2013 durch das Kinder Palliative Care Team (KinderPaCT) unterstützt, einer Kooperation von Charité und der Björn Schulz Stiftung.

Seit zwei Jahren existiert der SAP-Versorgungsvertrag für Kinder und Jugendliche mit den Krankenkassen im Land Berlin.

Er bietet sowohl ein ambulantes als auch ein stationäres palliatives Versorgungsangebot, die Behandlungskosten werden vollständig von den Kassen übernommen.

Von den 156 Patienten, die bis Ende 2014 betreut wurden, lebten 115 zuhause und 32 im stationären Kinderhospiz "Sonnenhof" der Björn Schulz Stiftung. 19 Kinder und Jugendliche nutzten beide Versorgungsangebote. Die Hälfte der betreuten Kinder war bis zu sechs Jahre alt.

Hilfe für die ganze Familie

"Wenn ein Kind unheilbar krank ist, braucht die ganze Familie eine umfassende medizinische und psychosoziale Beratung und Versorgung. In dieser Ausnahmesituation entscheidet die Familie dann gemeinsam mit den Experten, ob eine Betreuung zu Hause oder in einem stationären Kinderhospiz für den Patienten geeigneter ist", sagt Dr. Tobias Reindl von der Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Onkologie und Hämatologie, der das Projekt von Seiten der Charité aus betreut.

Außer den körperlichen werden auch die psychischen, sozialen und seelsorgerischen Bedürfnisse der Kinder und ihrer Familien berücksichtigt. Ziel ist es, die Lebensqualität und Selbstbestimmung der kranken Kinder und Jugendlichen zu erhalten, vielleicht auch zu verbessern.

Darum kümmert sich ein multiprofessionelles Team. Das KinderPaCT besteht aus Kinderärzten mit der Zusatzbezeichnung Palliativmedizin, Kinderkrankenpflegekräften mit einer Palliative-Care-Weiterbildung und aus psychosozialen Beratern.

Sie stehen den Familien rund um die Uhr zur Verfügung und arbeiten mit niedergelassenen Kinderärzten, Pflegediensten, Kliniken und ambulanten und stationären Kinderhospizen zusammen.

Mehr Sicherheit in schwerer Not

Die Palliativbetreuung gebe den Familien mehr Sicherheit, sagt Dr. Kerstin Lieber, Kinder-Palliativmedizinerin vom Hospiz "Sonnenhof". "Die Eltern trauen sich eher zu, ihr schwer krankes Kind in gesundheitlichen Krisen und im Sterben zu Hause zu begleiten.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Tagung der Pneumologen

Neue Leitlinie zu Lungenkrebs nimmt Screening in den Blick

Therapie abseits von CPAP

Obstruktive Schlafapnoe: Vier Medikamente vielversprechend

Lesetipps
Bild eines mRNA-Strangs

© Dr_Microbe / Getty Images / iStock

Impfung ab 60 Jahre

RSV-Prävention: STIKO empfiehlt nun auch den mRNA-Impfstoff

Das Problem mit dem Liegenpapier. Wie viel davon ist nötig?

© SVEN SIMON / FrankHoermann / picture alliance

Fraunhofer-Institut gibt Empfehlungen zu Anpassungen

Hygienevorgaben: Das regt Praxisteams am meisten auf

Wer auf Social Media Erfolg haben möchte, sollte sich möglichst originell präsentieren.

© Kamera: mit Emojis: oatawa / stock.adobe.com | Person: Julia Fischer

Tipps für den Social Media-Auftritt

So wird man erfolgreicher Medfluencer