Mangelnde Absicherung
Pflege macht den Deutschen Sorgen
Trotz jüngster Reformschritte - Stichwort "Pflege-Bahr" - halten 71 Prozent der Bürger das Engagement der Bundesregierung in der Pflegepolitik für unzureichend.
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Alles abgesichert?
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BERLIN. Die Absicherung im Pflegefall bleibt das Sorgenkind der Deutschen. Trotz jüngster Reform zugunsten einer geförderten privaten Vorsorge fordern 71 Prozent der Bevölkerung (2011: 82 Prozent) ein stärkeres Engagement der Politik.
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Nur elf Prozent meinen aktuell, die Pflege habe politisch den nötigen Stellenwert. Nur geringfügig ist der Anteil derer, die sich Sorgen über eine ausreichende Absicherung im Pflegefall machen von 52 auf 48 Prozent gesunken, wie aus dem MLP-Gesundheitsreport hervorgeht.
Im Ansatz wird die Einführung einer staatlich geförderten privaten Pflege-Zusatzversicherung für richtig gehalten: 47 Prozent sind dieser Meinung, 28 Prozent bezweifeln dies.
Ein Viertel ist unentschieden. 39 Prozent sehen einen Anreiz, eine Zusatzversicherung abzuschließen; sieben Prozent haben bereits eine solche Police.
Jenseits der finanziellen Absicherung des Pflegerisikos machen sich personelle Engpässe in der Pflege bemerkbar; manifest sind sie aus Sicht der Bevölkerung bereits im Krankenhaus.
48 Prozent sagen, das Pflegepersonal sei überlastet und überfordert, 46 Prozent meinen, es gebe zu wenig Personal in der Pflege. Ein Wert, der seit 2007 um neun Prozentpunkte gestiegen ist.
Der Eindruck der Bevölkerung wird durch die Erfahrung von Krankenhausärzten bestätigt: 58 Prozent sind der Überzeugung, dass es inzwischen eher schwer, in Teilen sogar sehr schwer geworden ist, offene Stellen mit qualifiziertem Pflegepersonal zu besetzen.
Zwei Drittel der Ärzte glauben, dass dies in Zukunft noch schwieriger wird. 28 Prozent rechnen mit einer unveränderten Situation.