Fachkräftemangel in der Pflege
Pflegekammer-Chef für Vier-Tage-Woche
Der Fachkräftemangel in der Pflege könnte durch eine Vier-Tage-Woche aufgefangen werden, sagt der Präsident der rheinland-pfälzischen Pflegekammer. Und er mahnt weitere Reformen an.
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Die Idee einer Vier-Tage-Woche verfängt bei immer mehr Akteuren: Jetzt springt auch der Präsidenten der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz auf sie auf.
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Mainz. Eine Vier-Tage-Arbeitswoche wird nach Einschätzung des Präsidenten der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz, Markus Mai, angesichts des demografischen Wandels notwendig werden. „Eine Vier-Tage-Woche ist gut, damit die Leute ihre Angehörigen versorgen können“, sagte Mai am Donnerstag in Mainz. In der alternden Gesellschaft werde es nicht mehr genug Pflegekräfte für alle Menschen geben.
Die Einigung des Bundeskabinetts auf eine Reform der Pflege von Mittwochabend sieht Mai vor allem kritisch. Das Pflegesystem werde damit nicht nachhaltig gesichert. „Der Staat übernimmt deutlich zu wenig Verantwortung“, sagte Mai. Die Pflegeversicherung sei weiterhin „katastrophal aufgestellt“.
Es müsse auch über Alternativen nachgedacht werden. Als Beispiel nannte Mai regionale Konzepte und Budgets nach schwedischem Vorbild, die auch vom Bund finanziert werden müssten. „Ganz schlimm“ sei, dass die Überlegungen zu einem Entlastungsbeitrag für pflegende Angehörige „völlig weggestrichen“ worden seien, kritisierte Mai. „Das erhöht nicht die Motivation für eine nachhaltige Pflege zu Hause“. (dpa)