Bessere Arbeitsbedingungen

Pflegekammer Niedersachsen fordert längere Ruhepausen für Pflegekräfte

Deutlich längere Ruhepausen sollten Pflegekräften zwischen Diensten eingeräumt werden. Das fordert die Pflegekammer Niedersachsen – und will auch die Zwölf-Stunden-Schichten abschaffen.

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Die Pflegekammer mahnt bessere Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte an.

Die Pflegekammer mahnt bessere Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte an.

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Hannover. Die Pflegekammer Niedersachsen fordert ohne Ausnahmen mindestens elf Stunden Ruhepause zwischen zwei Diensten. Auch weitere Arbeitsbedingungen in der Pflege gehören nach Auffassung der Kammer geändert, damit sich die Pflegekräfte beim Arbeitsschutz nicht länger als „Menschen zweiter Klasse“ behandelt fühlen.

Bislang beträgt die Ruhepause für viele Pflegekräfte nach Angaben von Kammerpräsidentin Nadya Klarmann oft nur neun Stunden. Sie bezeichnete dies als eine „gravierende Ungleichbehandlung zu anderen Berufen“.

Dienste „extrem belastend“

Die im Arbeitszeitgesetz vorgesehene Pause von elf Stunden ohne Unterbrechung zwischen den Diensten kann in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen auf zehn Stunden verkürzt werden, tarifvertragliche Regelungen erlauben auch neun Stunden. Klarmann verwies nun darauf, dass diese ohnehin kurze Ruhezeit für viele Beschäftigte in der Pflege infolge der Arbeitswege weiter abnehme. Die Kammer erreichen nach eigenen Angaben immer wieder Klagen von Pflegekräften, die sich durch häufigen Wechsel von Spät- auf Frühdienst und den damit verbundenen kurzen Ruhepausen extrem belastet und als Folge „bezüglich Arbeitsschutz nur als Menschen zweiter Klasse“ fühlten.

„Elf Stunden sind ein Mindestmaß, das Beschäftigte dringend brauchen, um konzentriert ihrer verantwortungsvollen Arbeit nachzugehen“, sagte Klarmann.

Weg mit Zwölf-Stunden-Schichten

Neben den garantierten Ruhepausen forderte sie weitere Änderungen. Konkret nannte Klarmann ein Ende von Zwölf-Stunden-Schichten, eine am tatsächlichen Pflegebedarf orientierte Personalbemessung und attraktive Löhne. Zur Umsetzung dieser Forderungen hält sie ein „Umdenken in der Politik“ für erforderlich.

Sie verwies darauf, dass die pflegerische Versorgung der Bevölkerung rund um die Uhr in unserer Gesellschaft als selbstverständlich angesehen wird. Für diesen hohen Standard brauche es attraktive Rahmenbedingungen für den Beruf. (di)

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