Pflegende scheuen oft Eigeninitiative

Gesetzliche Vorgaben reichen nicht aus, um Qualität in der Pflege zu gewährleisten - ebenso wichtig ist das Engagement der Mitarbeiter. Doch daran hapert es offenbar hin und wieder.

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KÖLN (acg). Hohe Qualität in der Pflege lässt sich nicht allein dadurch erreichen, dass die Pflegenden gesetzliche Vorgaben einhalten. Genauso wichtig sind das Engagement und die Motivation der in Pflegeeinrichtungen tätigen Mitarbeiter.

Das ist das Ergebnis einer Studie des Instituts für Arbeitswissenschaft (IAW) der Ruhr-Universität Bochum in Zusammenarbeit mit der Diakonie Ruhr.

Die Studie zeigt: Pflegende wollen zwar grundsätzlich mehr Eigeninitiative zeigen, trauen sich das aber oft nicht zu.

Unter der Leitung von Dr. Martin Kröll haben die Wissenschaftler des IAW 56 Mitarbeiter und neun Führungskräfte der Diakonie Ruhr befragt.

Dafür setzten sie einen Fragebogen ein, der die Anforderungen und die Zufriedenheit am Arbeitsplatz, das Verhältnis zwischen Kollegen und Führungskräften oder das Fehlermanagement in der Diakonie Ruhr bewerten sollte.

Lernkultur weiterentwickeln

Um eine hohe Qualität in der Pflege zu erreichen, müssen Führungskräfte Eigeninitiative bei ihren Mitarbeitern fördern, so das Resümee der Wissenschaftler.

"Entscheidend dafür ist, die vorhandene Lernkultur weiterzuentwickeln und die Mitarbeiter zu ermutigen, bestehende Freiräume zu nutzen", sagt Studienleiter Kröll. Dabei lohne es sich, an bereits bestehende Stärken der Teams anzuknüpfen.

"Unsere Befragung zeigt, dass Probleme von den jeweiligen Teams zeitnah gelöst werden." Die Wissenschaftler wollen zudem die öffentliche Aufmerksamkeit auf Pfleger in den Pflegeheimen richten.

"Die Pflegenden meistern jeden Tag enorme Aufgaben. Es ist wichtig, dass diese Arbeit gesellschaftlich auch gewürdigt und nicht nur kritisiert wird", sagt Kröll.

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