Pharmastandort Europa

Pharma Deutschland zu Draghi-Bericht: EU-Kommission muss nun Tempo machen!

Die deutsche Pharma-Industrie nimmt von der Leyen in die Pflicht, die richtigen Konsequenzen aus dem Draghi-Bericht zur Stärkung der EU-Wettbewerbsfähigkeit zu ziehen. Es gehe um den Standort Europa.

Veröffentlicht:
Mario Draghi, ehemaliger ehemaliger Präsident der Europäischen Zentralbank, und Ursula von der Leyen, Präsidentin der EU-Kommission, geben eine Pressekonferenz zu Draghis Bericht über Europas Wettbewerbsfähigkeit. Im Konkurrenzkampf mit Firmen aus Nordamerika und Asien muss die europäische Wirtschaft nach Ansicht von Draghi deutlich innovativer werden. Europa stecke in einer statischen Industriestruktur fest, schreibt der 77-Jährige in dem von der EU-Kommission in Auftrag gegebenen Bericht.

Mario Draghi, ehemaliger Präsident der Europäischen Zentralbank, übergab am Montag in Brüssel seinen Bericht zur EU-Wettbewerbsfähigkeit an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.

© Wiktor Dabkowski / ZUMA Press Wire / dpa

Berlin/Brüssel. Der am Montag von Mario Draghi in Brüssel an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen übergebene Bericht über die Zukunft der europäischen Wettbewerbsfähigkeit stößt bei der deutschen Pharmaindustrie auf Zustimmung. Wie der Branchenverband Pharma Deutschland am Dienstag mitteilte, begrüße er den Bericht und fordere eine rasche Umsetzung der Empfehlungen.

Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte am Montag in Brüssel betont, dass die Ergebnisse des Berichts des ehemaligen EZB-Präsidenten in den nächsten Monaten und Jahren in ihre Arbeit einfließen würden. Sie sprach von zwei Grundprinzipien, die dem Bericht zugrunde lägen: „Erstens können wir unsere langfristige Wettbewerbsfähigkeit nur durch eine Abwendung von fossilen Brennstoffen und durch eine Hinwendung zu einer sauberen und wettbewerbsfähigen Kreislaufwirtschaft gewährleisten. Zweitens müssen unsere Bemühungen um Wettbewerbsfähigkeit Hand in Hand mit steigendem Wohlstand für alle in Europa einhergehen.“

„Der Bericht liefert die richtigen Ansätze. Jetzt darf mit den konkreten Umsetzungsmaßnahmen keine Zeit verloren werden“, mahnt Dorothee Brakmann, Hauptgeschäftsführerin von Pharma Deutschland. Der Fokus auf Innovation, Forschung und schnellere Zulassungsverfahren sei essenziell, um Europas Position im globalen Standort-Wettbewerb zu sichern. „Es braucht jetzt klare Zeitpläne und verbindliche Schritte von der EU-Kommission“, fordert Brakmann. Insbesondere die beschleunigte Nutzung von Gesundheitsdaten, optimierte Zulassungsprozesse und der Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) in der Arzneimittelentwicklung müssten zügig umgesetzt werden.

Europa als Pharma-Hotspot stärken

Um die globale Führungsrolle Europas zu behaupten, seien Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie stabile regulatorische Rahmenbedingungen entscheidend. „Europa muss Innovationsführer bleiben und die internationale Wettbewerbsfähigkeit ausbauen“, so Brakmann weiter. Um den nationalen Besonderheiten der Gesundheitssysteme gerecht zu werden, müssen aus Sicht von Pharma Deutschland Preisfestsetzungen den Mitgliedstaaten überlassen werden. „Es dürfen keine neuen Hürden den Marktzugang aufgebaut werden, denn innovative Therapien müssen schneller bei den Patientinnen und Patienten ankommen“, betont Brakmann.

Die Pharmabranche stehe bereit, die Umsetzung zu unterstützen – jetzt sei die EU-Kommission am Zug, so Brakmann. Nur mit konkreten Maßnahmen könne Europa seine Spitzenposition in der globalen Pharmaindustrie behaupten. (eb)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Kommentare
KI-Einsatz mit Robotern im Krankenhaus oder in der ambulanten Pflege? In Deutschland noch schwer vorstellbar. Aber vielleicht ist das dieZukunft. Ein Feld auch für die Geldanlage.

© sirisakboakaew / stock.adobe.com

Interview zum Thema Geldanlage

KI für Anleger: „Ich sollte verstehen, in was ich investiere“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Deutscher Apotheker- und Ärztebank
Susanne Dubuisson, Product Leader in Health Tech beim E-Health-Unternehmen Doctolib.

© Calado - stock.adobe.com

Tools zur Mitarbeiterentlastung

Online-Termine gegen den Fachkräftemangel

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
AMNOG-Verfahren: Plädoyer für ein Update

© Springer Medizin Verlag GmbH

AMNOG-Verfahren: Plädoyer für ein Update

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Roche Pharma AG, Grenzach-Wyhlen
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Porträt

Felix Michl: Unternehmer, Jurist und Medizinstudent

Kommentar zur Entscheidung des Bundesrats

Klinikreform – ein Fall fürs Lehrbuch

Lesetipps
Arzt injiziert einem älteren männlichen Patienten in der Klinik eine Influenza-Impfung.

© InsideCreativeHouse / stock.adobe.com

Verbesserter Herzschutz

Influenza-Impfraten erhöhen: So geht’s!