Katholische Kliniken

Plus von 4,1 Prozent

Die Ärzte-Gehälter werden in zwei Schritten erhöht. Kritik wurde an der Haltung der Ärzte laut.

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OSNABRÜCK. Die rund 2500 Ärzte an katholischen Krankenhäusern in Niedersachsen und Bremen erhalten rückwirken zum 1. Mai 2,2 Prozent mehr Gehalt und ab 1. Oktober nochmals plus 1,9 Prozent.

Das teilt der Caritasverband im Bistum Osnabrück mit. Im Zuge der Verhandlungen vermisste das Bistum "die Solidarität der Ärzte", wie Werner Negwer, Abteilungsleiter Recht und Personal beim Caritas-Verband des Bistums, der "Ärzte Zeitung" sagt.

Die Arbeitnehmerseite war mit der verdi-Forderung von 5,4 Prozent mehr Gehalt rückwirkend zum 1. Dezember 2014 in die Verhandlungen gegangen. Die aktuelle Einigung ist Ergebnis eines Schiedsspruches.

Zuvor hatte der Verband unter dem Druck der Arbeitnehmerseite mit den Pflegenden in den 40 Häusern des Verbandes Nordwest vereinbart, die vorgesehenen Gehaltssteigerungen vom 1. Juli 2014 und vom 1. März 2015 um sechs beziehungsweise vier Monate nach hinten zu verschieben.

Das gewonnene Geld kommt nun Caritas-intern der Altenpflege des Verbandes zugute, so der Plan. Damit hat die Mitarbeiterseite durchgesetzt, die Altenpflege mit der Krankenpflege zu subventionieren. Eine "tolle Solidarität" nennt Wilhem Berkenheger von der Arbeitnehmerseite die Einigung.

"Es wäre unsere Erwartung gewesen, dass dieser Solidarbeitrag nun auch für die Gehaltserhöhungen bei den Ärzten greift", sagt Negwer der "Ärzte Zeitung". Damit konnte sich die Caritas aber nicht durchsetzen. Durch die ungleichen Abschlüsse sei möglicherweise der Betriebsfrieden gefährdet, fürchtet Negwer.

Berkenkämper kann das nicht nachvollziehen. "Die Ärzte haben das Geld verdient", sagte er. "Wir müssen im Vergleich und in Konkurrenz zu den anderen Krankenhäusern bei den Arztgehältern mithalten können." Der Geldmangel bei den niedersächsischen Kliniken sei ein politisches Problem, das man nicht über die Tarifabschlüsse lösen dürfe. (cben)

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