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Politiker befassen sich mit Anwendungsbeobachtungen

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BERLIN. Im politischen Berlin hat das Thema Anwendungsbeobachtungen (AWB) Hochkonjunktur. Nachdem anlässlich der Gesetzgebung zur Korruptionsbekämpfung im Gesundheitswesen kürzlich Transparency International sowie die Deutsche Stiftung Patientenschutz AWB skandalisierten, haben sich jetzt auch Regierung und Abgeordnete der Sache angenommen.

Am Mittwoch fand im Gesundheitsausschuss ein Expertengespräch dazu statt, fast zeitgleich beantwortete die Bundesregierung eine Anfrage der Linken-Fraktion zur Bewertung von AWB sowie den einschlägigen Meldepflichten.

Demnach hält die Regierung AWB für sinnvoll. Damit könnten "Erkenntnisse über zugelassene Arzneimittel in der Praxis gewonnen werden" heißt es. Unter Berufung auf Zahlen der KBV ist von 16.952 Ärzten die Rede, die sich 2014 an einer oder mehreren AWB beteiligt hätten.

Durch diverse gesetzliche Regelungen sei in den vergangenen Jahren die Voraussetzung "für eine bessere Qualität der AWB und gegen Missbrauch zu Marketingzwecken geschaffen worden".

Das bestätigte gegenüber den Abgeordneten im Gesundheitsausschuss der Präsident des BfArM, Karl Broich. Angesichts der vielen Auflagen und Anzeigepflichten sei Kritik an den Studien heute nicht mehr angebracht. Allerdings gebe es ein "weites Spektrum" hinsichtlich Qualität und Relevanz der AWB für den Praxisalltag.

Wolf-Dieter Ludwig, Vorsitzender der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft, plädierte dafür, ein unabhängiges Gremium einzurichten, das AWB vor Beginn auf ihren wissenschaftlichen Sinn hin prüft. Der Missbrauch müsse effektiver bekämpft werden.

VfA-Geschäftsführer Siegfried Throm versicherte, die Branche nehme die Bedenken ernst. Patienten würden informiert und müssten ihr Einverständnis geben, die Studienergebnisse würden veröffentlicht. (cw)

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