Henke fordert
Präventionsempfehlung nicht mit Check-up 35 verknüpfen!
DÜSSELDORF. Der Präsident der Ärztekammer Nordrhein (ÄKNo) Rudolf Henke sieht Nachbesserungsbedarf beim Referentenentwurf zum Präventionsgesetz.
Es macht nach Henkes Ansicht keinen Sinn, die ärztliche Präventionsempfehlung bei Erwachsenen an den Check-up 35 zu koppeln.
Der Check-up 35 werde häufig von den ohnehin gesundheitsbewussten Patienten wahrgenommen, sagte Henke auf der Kammerversammlung in Düsseldorf.
Durch die abrechnungstechnische Anbindung der Präventionsberatung an diese Untersuchung werde das Ziel, alle Bevölkerungsschichten zu erreichen, mehr als fragwürdig.
"Daher sollte der Arzt diejenigen Patienten, die nicht zum Check-up kommen, auch unabhängig von der Vorsorgeuntersuchung gegen angemessene Vergütung beraten können", forderte er.
Darüber hinaus hält es Henke für sinnvoll, die Präventionsempfehlung nicht allein auf Krankenkassenkurse zu beziehen, sondern auch auf "andere qualitativ hochwertige Präventionsmaßnahmen, etwa die vermehrte körperliche Aktivität im Alltag".
Er verwies auf die Kölner Hausarztstudie "10.000 Schritte für Ihre Gesundheit", einer Kooperation der Kammer mit der Deutschen Sporthochschule Köln.
"Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass es Hausärzten mit Techniken der motivierenden Gesprächsführung gelingen kann, übergewichtige Menschen, die sich überdies kaum körperlich betätigen, zu einer Lebensstil-Änderung zu bewegen", berichtete Henke. (iss)