Antwort auf Anfrage im Bundestag

Regierung: Einheits-Kasse würde keine hohen Einsparungen bringen

Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums wären mit Blick auf die Verwaltungskosten die Effekte einer Zusammenlegung der 94 Kassen überschaubar. Nur gäbe es dann keinen Wettbewerb mehr.

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Berlin. Durch die Zusammenlegung aller 94 gesetzlichen Krankenkassen wäre nicht ein „höheres Einsparpotenzial“ zu erwarten. Davon geht die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine schriftliche Frage des Unionsabgeordneten Carsten Brodesser aus. Dieser hatte sich erkundigt, welche finanziellen Effekte es hätte, wenn es wie bei der Rentenversicherung nur noch „eine große Krankenkasse“ gäbe.

„Keine Erkenntnisse“ hat die Regierung über mögliche Vor- oder Nachteile, die sich mit Blick auf die Verwaltungskosten durch einen solchen Schritt ergeben würden, teilt BMG-Staatssekretärin Sabine Dittmar mit. Allerdings seien freie Krankenkassenwahl und Wettbewerb zwischen den Kassen wesentliche Steuerungsinstrumente in der GKV. Zudem setze ein funktionierender Wettbewerb voraus, dass Versicherte eine ausreichende Auswahl zwischen verschiedenen Kassen haben.

Dittmar betont, die Verwaltungskosten machten einen „relativ geringen Anteil“ an den Ausgaben einer Krankenkasse aus. Im Jahr 2010 habe dieser noch 5,4 Prozent betragen, 2023 seien es dann 4,1 Prozent gewesen. „Somit kommt grundsätzlich ein immer höherer Anteil der Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen der Versorgung der Versicherten zu Gute“, heißt es.

Nach den jüngsten Daten betrugen die Netto-Verwaltungskosten der GKV in den ersten drei Quartalen des vergangenen Jahres 9,4 Milliarden Euro. Im gleichen Zeitraum gaben die Kassen für Leistungen 231,7 Milliarden Euro aus. (fst)

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