Gassen moniert

Regierungspläne für mehr Landärzte bringen nichts

Veröffentlicht:

BERLIN. Die Pläne der Bundesregierung, mehr Ärzte auf dem Land anzusiedeln, laufen nach Ansicht von KBV-Chef Dr. Andreas Gassen ins Leere.

Möglicherweise würden Kollegen zur Ansiedlung in Regionen bewogen, die durch Bevölkerungsabwanderung in fünf bis zehn Jahren viel weniger Patienten hätten als heute, sagte Gassen der Deutschen Presse-Agentur.

"Hier kann man vielleicht mit anderen Versorgungskonzepten viel besser arbeiten."

Dependance-Praxis als Lösung?

Gassen nannte unter anderem die Möglichkeit einer Dependance-Praxis, um derzeitige Engpässe zu beheben.

Eine solche Zweigstelle wäre denkbar in schlecht versorgten Gegenden. Dort könnte dann etwa an einem Tag in der Woche ein Frauen- oder Hautarzt arbeiten, da die in aller Regel keine akuten Fälle hätten, argumentierte der KBV-Chef.

Er gab allerdings zu bedenken, dass dies unter anderem aus steuerrechtlichen Gründen schwierig werden könnte - etwa wegen zusätzlicher Steuerlasten wie der Gewerbesteuer. Hier wäre eine Abstimmung innerhalb der zuständigen Ministerien nötig.

Eine weitere Möglichkeit, Engpässe zu vermeiden, bestehe darin, Patienten zu Versorgungseinheiten zu bringen, so Gassen.

Auch könnte man in Kliniken, die durch die Krankenhausstrukturreform geschlossen werden sollen, eine sektorenübergreifende - ambulante und stationäre - Versorgungsstruktur schaffen.

Die Krankenhausreform von Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) ist am Donnerstag in erster Lesung im Bundestag. (dpa)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Unter 120 mmHg

Striktere Blutdruckkontrolle bei Diabetes wohl doch sinnvoll

Lesetipps
Eine Frau mit diversen Erkrankungen

© Sebastian / stock.adobe.com / generated AI

Diagnose-Prävalenzen

Wo Autoimmunerkrankungen besonders häufig auftreten

Verpackung des Wirkstoffs Tirzepatid (Mounjaro) mit Aufziehspritze daneben

© Olaf Kunz / stock.adobe.com

SUMMIT-Studie

Tirzepatid auch erfolgreich bei Herzinsuffizienz-Therapie

Physician Assistants und NÄPAs können Hausärzte stark entlasten.

© amedeoemaja / stock.adobe.com

NÄPAS und Physician Assistants

Drei Ärzte, 10.000 Patienten: Delegation macht es möglich