Globaler Fonds
Rückschlag im Kampf gegen Tuberkulose und HIV
COVID-19 bremst die Arbeit des Globalen Fonds gegen die Verbreitung von HIV und Tuberkulose aus. Seine Strukturen bewähren sich gleichwohl.
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Die COVID-19-Pandemie wirft internationale Gesundheitsprogramme gegen Malaria, Tuberkulose und HIV zurück.
© Md Ibrahim/Pacific Press/picture alliance
Berlin. Die COVID-19-Pandemie wirft internationale Gesundheitsprogramme zurück. Von verheerenden Auswirkungen auf die Entwicklungen bei HIV und Tuberkulose hat nun der Globale Fonds berichtet.
So seien im Jahr 2020 die Behandlungen von Menschen gegen arzneimittelresistente Tuberkulose um 19 Prozent zurückgegangen, die gegen hochresistente Tuberkulose sogar um 37 Prozent, heißt es im aktuellen Ergebnisbericht des Fonds. Die Zahl der HIV-Patienten, die sowohl eine antiretrovirale Behandlung als auch eine Tuberkulose-Therapie erhalten, sei um 16 Prozent gesunken.
Corona-Jahr birgt Sprengstoff für HIV-Versorgung
Rückschläge verzeichnet demnach auch die HIV-Prävention. Die Programme des Fonds haben dem Bericht zufolge im vergangenen Jahr elf Prozent weniger Menschen erreicht als 2019, bei den jungen Menschen sogar zwölf Prozent weniger. Zudem erhielten weniger Mütter Medikamente, die die Übertragung von HIV auf ihre Babys verhindern können.
Das Corona-Jahr birgt Sprengstoff für die HIV-Versorgung der Zukunft: Insgesamt verringerte sich die Zahl der Tests auf HIV um 22 Prozent. Das bedeute, dass sich der Beginn von HIV-Behandlungen in den meisten Ländern hinauszögere, warnt der Fonds.
4,2 Milliarden Dollar an Hilfen
Stabil gehalten haben sich dagegen die Programme gegen Malaria. 2020 konnten rund 17 Prozent mehr Moskitonetze verteilt werden als ein Jahr zuvor. Zudem wurden in den betroffenen Gebieten mehr Innenräume besprüht. 11,5 Millionen schwangere Frauen konnten präventiv behandelt werden.
Im Jahr 2020 unterstützte der Fonds die HIV-, Tuberkulose- und Malariaprogramme der Partnerländer mit 4,2 Milliarden US-Dollar. Hinter dem Fonds stehen öffentliche und private Geldgeber. Er investiert in die Resilienz der Gesundheitssysteme in den mehr als 100 am stärksten von tödlichen Infektionskrankheiten bedrohten Ländern.
Fonds hilft auch gegen COVID-19
Die Institutionen des Fonds kommen den Entwicklungsländern auch in der COVID-Krise zugute. „Die Partnerländer des Fonds haben schnell auf COVID-19 reagiert und dabei dieselben Labors, Seuchenüberwachungssysteme, kommunalen Netzwerke, geschulten Gesundheitsfachkräfte und Versorgungsketten genutzt, die zur Eindämmung von HIV, Tuberkulose und Malaria aufgebaut wurden“, sagte der Exekutivdirektor des Fonds, Peter Sands.
Zudem seien für Maßnahmen gegen die Ausbreitung von COVID 980 Millionen US-Dollar bereits bewilligt. (af)