Kammerversammlung
Sachsens Ärzte wollen MFA-Bonus und Weiterbildungsförderung
Eine finanzielle Förderung der allgemeinmedizinischen Weiterbildung und 1500 Euro Corona-Bonus für MFA und Praxisangestellte. Der 31. Sächsische Ärztetag ist mit etlichen Forderungen zu Ende gegangen.
Veröffentlicht:
„Gute Besserung“. Das wollen die Ärzte in Sachsen auch bei der Weiterbildung und den – bis dato fehlenden – Corona-Boni für MFA.
© Jens Büttner / dpa
Dresden. Die Delegierten des Sächsischen Ärztetags haben einen Coronabonus für Praxispersonal und eine großzügigere Kostenübernahme bei Weiterbildungen verlangt. „Nicht nur stationär tätige Gesundheits- und Krankenpfleger und Altenpfleger haben in der Pandemie weit über ihr Soll gearbeitet, sondern auch das medizinische Personal in unseren Praxen“, sagte Kammerpräsident Erik Bodendieck am Samstag in Dresden.
„Wir wollen deshalb, dass der Bonus von 1500 Euro auch an Medizinische Fachangestellte, Röntgenassistenten und weiteres Personal in den Praxen ausgezahlt wird.“ Eine entsprechende Aufforderung will die Ärztekammer an das Bundesgesundheitsministerium senden.
Förderung für gebietsärztliche Weiterbildungsphasen
Darüber hinaus fordert der Sächsische Ärztetag eine finanzielle Förderung gebietsärztlicher Weiterbildungsabschnitte in der Facharztweiterbildung Allgemeinmedizin. Nach der Musterweiterbildungsordnung (MWBO) müssen angehende Allgemeinärzte bekanntlich sechs Monate „in mindestens einem anderen Gebiet der unmittelbaren Patientenversorgung“ ableisten, etwa in der Pädiatrie, HNO, Gynäkologie oder Urologie.
Diese „in der Regel relativ kurzzeitigen“ Phasen erforderten erhebliche Ressourcen der Praxisinhaber, so die Kammer. Laut Bodendieck kann „man dabei wirklich nicht von einer Entlastung der Weiterbilder sprechen“.
Die Delegierten haben die Kammer deshalb aufgefordert, „in Abstimmung mit der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen darauf hinzuwirken, dass diese Abschnitte vollständig – also einschließlich der Sozialversicherungskosten – gefördert“ werden.
Ärzte ausgezeichnet
Beim 31. Sächsischen Ärztetag und der 64. Kammerversammlung hatten sich am Wochenende rund 100 Mandatsträger in Dresden versammelt. Dabei wurden sechs Ärzte mit der Hermann-Eberhard-Friedrich-Richter-Medaille ausgezeichnet. Die Medaille wird von der Kammer seit 25 Jahren für hervorragende ärztliche und berufspolitische Leistungen sowie vor allem wegen der Verdienste um die sächsische Ärzteschaft verliehen.
In diesem Jahr wurde die Ehrung Dr. Gottfried Hanzl aus Niederoderwitz, Brigitte Köhler aus Coswig, Professor Christian Schwokowski aus Leipzig sowie Siegfried Heße, Dr. habil. Joachim Pilz und Professor Hans-Egbert Schröder aus Dresden zuerkannt.