Schmerzmittelabgabe durch Ärzte: Kurswechsel im BMG

BERLIN (af). In die Debatte, ob Palliativmediziner und Palliative Care Teams ihren Patienten über Nacht oder an Wochenenden starke Schmerzmittel überlassen dürfen, kommt Bewegung.

Veröffentlicht:
Morphin fürs Wochenende: Offenbar soll die Abgabe durch Ärzte leichter werden.

Morphin fürs Wochenende: Offenbar soll die Abgabe durch Ärzte leichter werden.

© blickwinkel / imago

Im Gespräch sind nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) organisatorische Verbesserungen im Kontakt zwischen Palliativmedizinern und Apothekern, eine Anpassung der Apothekenbetriebsordnung hinsichtlich der zwingend vorzuhaltenden Medikamente und eine Änderung des Paragrafen 13 des Betäubungsmittelgesetzes.

Bei einem Treffen am 2. März habe sich gezeigt, dass im BMG inzwischen besser bekannt sei, was bei Sterbenden zu Hause passiere, sagte Thomas Sitte von der Deutschen Palliativ Stiftung der "Ärzte Zeitung".

Noch vor wenigen Wochen sei dem Ministerium nicht klar gewesen, dass Handlungsbedarf bestehe. Teilgenommen hatten die Bundesärztekammer, die Kassenärztliche Bundesvereinigung, die Apothekerverbände sowie Hospiz- und Palliativverbände.

Bislang machen sich Ärzte strafbar, wenn sie die Schmerzmittel einfach zurücklassen. Dies gilt als Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz (wir berichteten).

Die Versorgungswirklichkeit sieht anders aus. Eine Umfrage unter ambulant tätigen Palliativmedizinern habe ergeben, dass neun von zehn Kollegen ihren sterbenden Patienten stark wirksame Medikamente überließen, teilte der Wittener Palliativarzt Dr. Matthias Thöns der "Ärzte Zeitung" mit. Grund: Die erlaubte Akutabgabe reiche nur für wenige Stunden.

Lesen Sie dazu auch: Können Palliativärzte bald ohne Sorge vor Strafverfolgung arbeiten?

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Zentrale EU-Zulassung

EMA-Ausschuss spricht sieben positive Empfehlungen aus

Welche Endpunkte sind patientenrelevant?

Patientenrelevanz: Ein Kommentar aus juristischer Sicht

Kooperation | In Kooperation mit: AbbVie Deutschland, DAK Gesundheit, MSD Sharp & Dohme, Novo Nordisk, Roche Pharma, vfa und Xcenda
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Bald nicht nur im Test oder in Showpraxen: Auf einem Bildschirm in der E-Health-Showpraxis der KV Berlin ist eine ePA dargestellt (Archivbild). Nun soll sie bald überall zu sehen sein auf den Bildschirmen in Praxen in ganz Deutschland.

© Jens Kalaene / picture alliance / dpa

Leitartikel

Bundesweiter ePA-Roll-out: Reif für die E-Patientenakte für alle

Figuren betrachten eine Blatt mit einer Linie, die zu einem Ziel führt.

© Nuthawut / stock.adobe.com

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter

Betritt unbekanntes Terrain: CDU-Politikerin und designierte Bundesministerin für Gesundheit Nina Warken.

© Bernd Weißbrod/dpa

Update

Überraschende Personalie

Eine Juristin wird Gesundheitsministerin: Das ist Nina Warken