Impfstoffbeschaffung
Soviel Corona-Impfstoff hat Deutschland bislang bestellt
Die Corona-Impfungen starteten in Deutschland schleppend, weil nicht ausreichend Vakzinen vorhanden waren. Dabei hat Deutschland viel Impfstoff bestellt, wie aus einem Papier mit den Mengen-Angaben hervorgeht.
Veröffentlicht:Berlin. Die Menge der Impfstoffe gegen das neuartige Coronavirus, die sich Deutschland gesichert hat, liegt derzeit bei rund 410 Millionen Impfdosen. Darin sind auch die noch nicht zugelassenen Impfstoffe enthalten. 55 Millionen Dosen hat die Regierung auf eigene Rechnung und nicht über das EU-Programm ESI (Emergency Support Instrument) bestellt.
Das geht aus einem Papier des Bundestages hervor, das der „Ärzte Zeitung“ vorliegt. Insgesamt liegt die Menge demnach Stand 7. Januar über der, die Ende November geordert war. Damals hatte sich Deutschland aus europäischen und eigenen Bestellungen ein Kontingent von knapp 70 Millionen Dosen des Impfstoffs des Joint Ventures BioNTech/Pfizer gesichert. Inzwischen sind es insgesamt 90 Millionen.
Weitere Kandidaten in der Pipeline
Auch bei Moderna, dem seit 6. Januar zugelassenen Impfstoff, haben sich die georderten Mengen gegenüber November erhöht. Waren es vor sechs Wochen noch 15 Millionen Dosen, auf die Deutschland Anspruch hatte, sind es nun 50 Millionen.
Beim Impfstoff von AstraZeneca, dessen europäische Zulassung bald erwartet wird, hat sich dagegen die Bestellmenge nicht bewegt und liegt weiterhin bei 56 Millionen Dosen. Auf die Impfstoffe der weiteren Kandidaten muss noch gewartet werden. (af)
Die Phase-III-Studie läuft. Die für die Zulassung notwendigen Daten sollen voraussichtlich im April 2021 bei der EMA eingereicht werden. Eine bedingte Zulassung im zweiten Quartal sei möglich, heißt es in dem Papier. Deutschland hat sich aus den EU-Verträgen und auf eigene Initiative 61 Millionen Dosen gesichert.
Die klinischen Prüfungen der Phase III laufen. Eine bedingte Zulassung Ende März ist angestrebt. Deutschland hat sich aus EU-Verträgen 37 Millionen Dosen gesichert (Einmalimpfung).
Phase-III-Studien laufen. Laut der Bundestagsübersicht haben Analysen der Phase 1-2 Studien Schwächen des Impfstoffs bei älteren Patienten gezeigt und sorgen derzeit für Verzögerungen. Eine Zulassung wird frühestens Ende 2021 erwartet. Deutschland hat sich aus EU-Verträgen mindestens 56 Millionen Dosen gesichert. Die genaue Zahl steht noch nicht fest.
Medienberichten zufolge verzögert sich auch die Entwicklung des Impfstoffes des Unternehmens aus Dessau- und dem Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF). Die klinische Erprobung solle zunächst ausgesetzt werden berichtete die „Tagesschau“ unter Bezug auf das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). Deutschland hat sich in nationaler Initiative fünf Millionen Dosen gesichert.