Spitzenforschung in Berlin
Die Forschungsabteilung an der Charité soll mit dem Max-Delbrück-Centrum zum "Berlin Institut of Health" fusionieren.
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Charité Berlin Mitte soll mit dem Max-Delbrück-Centrum fusionieren.
© Jürgen Ritter/ imago
BERLIN. Der Forschungsbereich von Deutschlands größter Uniklinik Charité soll in einem zweistufigen Verfahren mit dem Max-Delbrück-Centrum (MDC) zu einem "Berlin Institute of Health" zusammengeführt werden.
Das ist das Ergebnis eines Spitzengesprächs auf Einladung von Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU).
"Mit diesem Projekt können wir eine Einrichtung von Weltrang für die Gesundheitsforschung schaffen", sagte Schavan im Anschluss an das Gespräch. Verabredet worden ist ein zweistufiges Vorgehen.
Ab Januar 2013 sollen Charité und MDC die Möglichkeit erhalten, mehr als bisher in der Spitzenforschung zu kooperieren.
Strukturelle Weiterentwicklung
In einer zweiten Phase solle dann die strukturelle Weiterentwicklung erfolgen. Schavan bezeichnete das als "ambitioniertes Vorhaben".
Eine Arbeitsgruppe unter Leitung der Staatssekretäre des Forschungsministeriums (BMBF) und der Berliner Senatswissenschaftsverwaltung, Georg Schütte und Knut Nevermann, soll nun die weiteren Verhandlungen führen.
Auf diese Basis will die Spitzenrunde in der zweiten Junihälfte des Jahres einer Vereinbarung abschließen.
Die Forschungsministerin betonte, dass das neue Institut "größtmögliche Selbstständigkeit" erhalten solle, "um die internationale Sichtbarkeit zu gewährleisten". Sie verwies auf das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) als Beispiel für eine erfolgreiche Kooperation zwischen universitärer und außeruniversitärer Forschung.
"Mehrwert für die Wissenschaft"
Schavan versicherte aber auch, dass nicht geplant sei, Forschung und Lehre der Charité komplett aus den Berliner Universitäten herauszulösen. "Wir arbeiten nicht an der Entwicklung hin zu einer eigenständigen Medizinischen Hochschule", betonte sie.
Hinter der Zusammenführung stecke die Erkenntnis, "dass klinische Forschung die Grundlagenforschung braucht und umgekehrt", so Schavan. Sie hob hervor, dass es bei der Kooperation nicht um den "Austausch von Finanzquellen" sondern um einen "Mehrwert für die Wissenschaft" gehe.
Sowohl Schavan als auch die Berliner Wissenschaftssenatorin Sandra Scheeres (SPD) lobten die konstruktive Gesprächsatmosphäre. "Dies ist ein guter Tag für die Biomedizinforschung und den Standort Berlin", so Scheeres im Anschluss an das Gespräch, an dem auch die Berliner Wirtschaftssenatorin und Chefs der beiden Einrichtungen und die Berliner Universitätspräsidenten teilnahmen.