Steffens bleibt wohl NRW-Gesundheitsministerin

Personell und inhaltlich wird es in der Gesundheitspolitik in Nordrhein-Westfalen Kontinuität geben. Davon zeugt auch der am Dienstag vorgestellte Koalitionsvertrag.

Ilse SchlingensiepenVon Ilse Schlingensiepen Veröffentlicht:
Barbara Steffens (Grüne) gilt in NRW für das Gesundheitsressort als gesetzt.

Barbara Steffens (Grüne) gilt in NRW für das Gesundheitsressort als gesetzt.

© Victoria Bonn-Meuser/ dpa

KÖLN. In Nordrhein-Westfalen werden die Minister der neuen rot-grünen Landesregierung zwar erst in der kommenden Woche präsentiert.

Niemand bezweifelt aber, dass Barbara Steffens Gesundheitsministerin bleibt. Die Grünen-Politikerin wird weiterhin für die Bereiche Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter zuständig sein.

Der zwischen SPD und Grünen ausgehandelte Koalitionsvertrag "Verantwortung für ein starkes NRW - Miteinander die Zukunft gestalten" birgt keine Überraschungen für die Gesundheitspolitik. Der Vertrag schreibt im Wesentlichen die 2010 festgelegten Schwerpunkte weiter.

Ziel der Koalitionäre bleibt die "flächendeckende, bedarfsgerechte und ohne Hürden zugängliche gesundheitliche und medizinische Versorgung für alle Bürgerinnen und Bürger in NRW - unabhängig von sozialem Status, Alter, Herkunft oder Geschlecht". Sie schreiben auch ihren Einsatz für eine Bürgerversicherung fort.

Nein zur Praxisgebühr

Neu aufgenommen wurde dagegen das "Nein" zur Praxisgebühr, das schon eines der wenigen gesundheitspolitischen Wahlkampfthemen von Rot-Grün war. "Außerdem fordern wir die Abschaffung der Praxisgebühr, die keinerlei steuernde Wirkung hat."

Zu den Themen, die sich die neue Landesregierung auf die Agenda geschrieben hat, gehören verbesserte Arbeitsbedingungen für alle im Gesundheitswesen Beschäftigten, der Kampf gegen Hygienemängel, der konsequente Nichtraucherschutz, der Ausbau der sektorübergreifenden Versorgung und die Weiterentwicklung des öffentlichen Gesundheitsdienstes. NRW will in mindestens zwei Regionen ein regionales Psychiatriebudget erproben.

Großen Stellenwert besitzen weiterhin die altersgerechte Quartiersentwicklung und die Sicherung der Pflege. Dabei setzt die Regierung auf ambulante Angebote und neue Wohnformen. Den Bau neuer stationärer Pflegeeinrichtungen lehnt sie ab.

Handlungsbedarf sehen SPD und Grüne auch bei der gendergerechten Gesundheitsversorgung. Sie wollen sich dafür einsetzen, dass das Thema Eingang in die Approbationsordnung für Ärzte findet.

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

MB-Hauptversammlung

Marburger Bund will Widerspruchslösung bei Organspende

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Weg von der Zigarette

Rauchstopp nach Krebsdiagnose: Je früher, desto besser

„ÄrzteTag“-Podcast

Kommt die neue GOÄ noch, Dr. Klinger?

Wochenkolumne aus Berlin

Die Glaskuppel: Das große Schweigen im politischen Berlin

Lesetipps
Mann bei der Wahl

© Christian Schwier / stock.adobe.com

Ampel vor dem Aus?

Koalitionskrise wirft dunkle Schatten auf Lauterbachs Reformpläne

Briefwahlunterlagen für die Sozialwahl

© Hirnschal/osnapix/picture alliance

Leitartikel zur Zukunft der Sozialen Selbstverwaltung

Sozialwahlen: Rette, wer kann!