Österreich

Strukturplan Gesundheit verärgert Ärzte

Österreichs Ärztekammer in warnt vor einer Verschlechterung der Gesundheitsversorgung.

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WIEN Österreichs Ärztekammer (ÖÄK) übt scharfe Kritik am Strukturplan Gesundheit, den die Regierung vorgelegt hat. Der Entwurf sei unausgereift und fragmentarisch, die ÖÄK sei viel zu spät in den Prozess eingebunden worden, und die Möglichkeit zur Stellungnahme sei direkt in die Haupturlaubszeit gefallen, so Harald Mayer, Obmann der Bundeskurie Angestellte Ärzte und Vizepräsident der ÖÄK. An der österreichischen Gesundheitsplanung sind Bund, Länder und Sozialversicherung beteiligt .

."Die Versorgungsqualität soll offenbar heruntergefahren werden", warnt Mayer mit Blick auf den neuen Plan. Das zeige sich etwa in geänderten Erreichbarkeitsfristen – also jenen Zeitspannen, binnen derer zum Beispiel eine chirurgische Abteilung erreichbar sein muss. Diese Zeitspannen seien teilweise dramatisch erhöht worden – in der Unfallchirurgie sowie in der Inneren Medizin etwa von 30 auf 45 Minuten, in der neurologischen Akut-Nachbehandlung von 30 auf 60 Minuten. "Das ist unzumutbar und entspricht nicht der aktuellen Versorgungsstruktur. Einerseits würde die Umsetzung bedeuten, dass Abteilungen in einzelnen Krankenhäusern geschlossen werden müssten. Andererseits wäre die wohnortnahe Versorgung nicht mehr überall gewährleistet – ein klarer Nachteil für die Patienten", kritisierte Mayer.

Der Österreichische Strukturplan Gesundheit (ÖSG) ist der verbindliche Rahmenplan für die integrierte Planung der Gesundheitsversorgungsstruktur. Er basiert auf der zwischen dem Bund und allen Bundesländern getroffenen Vereinbarung über die Organisation und Finanzierung des Gesundheitswesens. Der Plan wird alle zwei bis drei Jahre revidiert. (eb)

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