Gesundheitswesen

Südwesten gibt sich Leitbild für Reformen

Ein Gesundheitsleitbild des Landes soll für Leitplanken bei Reformen sorgen, hofft die Regierung in Baden-Württemberg.

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STUTTGART. Das baden-württembergische Sozialministerium hat ein Gesundheitsleitbild vorgestellt, das Leitplanken bei der Entwicklung des Gesundheitssystems formulieren soll. Hervorgegangen ist das rund 40-seitige Papier aus einem Diskussionprozess mit Verbänden und Bürgern, der auf rund ein Jahr angelegt gewesen ist.

Sozialministerin Kathrin Altpeter (SPD) hofft, dass das Gesundheitsleitbild "den Rahmen für alle Gesundheitsdialoge auf Landes-, Kreis- und Gemeindeebene bilden" wird. Vier Ziele werden mit dem Papier verfolgt: Stärkung der Prävention und Gesundheitsförderung, Bürger- und Patientenorientierung, sektorenübergreifende Vernetzung und Beteiligung von Bürgern bei der Gestaltung der Versorgungsstrukturen vor Ort.

In dem Leitbild wird die projektierte neue Ausrichtung des Gesundheitswesens anhand dreier Handlungsfelder durchdekliniert: Gesundheitsförderung und Prävention, Pflege und Medizinische Versorgung. Zu letzterer heißt es beispielsweise, dass Einrichtungen der ambulanten und stationären Versorgung "bedarfsgerecht in angemessener Entfernung" zur Verfügung stehen.

Ausdrücklich wird die Sicherung der medizinischen Versorgung auf dem Land erwähnt. Die Weiterentwicklung der Versorgungsstrukturen müsse "regional, vernetzt und partizipativ" erfolgen. Dafür sollen in Kommunalen Gesundheitskonferenzen "Versorgungslücken und Doppelstrukturen" analysiert werden.

Ergebnisse des Bürgerdialogs eingeflossen

Weiterhin gefordert wird im Leitbild eine medizinische Versorgung von "bestmöglicher Qualität". Aufgerufen werden bei diesem Punkt viele altbekannte Baustellen der Gesundheitspolitik: Dass ein gutes Schnittstellenmanagement zwischen ambulanter und stationärer Versorgung sowie zwischen Ärzten und nicht-ärztlichen Gesundheitsberufen nötig ist.

Oder dass die Aus-, Fort- und Weiterbildung den sich ändernden Anforderungen mit Blick auf Schmerzversorgung, Altersmedizin und Palliativversorgung Rechnung tragen müsse. Eingeflossen in das Leitbild-Papier sind auch Ergebnisse eines Bürgerdialogs im September 2013.

Die dort formulierten Leitsätze finden sich allerdings nur zum Teil in der endgültigen Fassung des Gesundheitsleitbilds wieder. So war beispielsweise im Rahmen des Bürgerdialogs gefordert worden, neben der Schulmedizin solle ergänzend auch die Komplementärmedizin bei Gesundheitsförderung und Prävention berücksichtigt werden.

Das Leitbild soll nun in die Beratungen verschiedener Fachgremien auf Landesebene eingespeist werden. Genannt wird als Beispiel der sektorenübergreifende Landesbeirat, der Landeskrankenhausausschuss oder der Landesbeirat Geriatrie.

Am 24. Oktober soll sich die nächste Landesgesundheitskonferenz mit Fragen der Umsetzung des Gesundheitsleitbilds beschäftigen, kündigte Sozialministerin Altpeter an. (fst)

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