Neue Rekordausgaben

TK Schleswig-Holstein: Über 1.000 Euro pro Kopf nur für Klinikbehandlungen

Sind die Ausgaben für stationäre Behandlungen bald so hoch wie für Behandlungen in Arztpraxen und für Arzneimittel zusammen? Die TK-Ausgaben in Schleswig-Holstein entwickeln sich in diese Richtung.

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Kiel. Die Kosten für die medizinische Versorgung der TK-Versicherten im Norden sind auf einen neuen Rekordwert gestiegen. 3.444 Euro pro Kopf gab die Techniker Krankenkasse im vergangenen Jahr für ihre Versicherten in Schleswig-Holstein aus – insgesamt 1,8 Milliarden Euro für rund 544.000 Versicherte.

Dies sind rund 100 Millionen Euro Gesamtausgaben mehr als im Vorjahr, was einem Anstieg um 4,2 Prozent entspricht. Damit liegt das nördlichste Bundesland bei den pro Kopf-Ausgaben über dem bundesweiten Durchschnitt von 3.340 Euro und über denen des Nachbarlandes Hamburg (3.311 Euro). Dort waren, wie berichtet, die Ausgaben aber im Vergleich zum Vorjahr deutlich stärker gestiegen – um 7,6 Prozent.

Forderung nach bedarfsorientierter Krankenhausreform

Auffällig ist, dass in Schleswig-Holstein pro Kopf inzwischen 1.012 Euro auf stationäre Behandlungen entfallen, in Hamburg liegt dieser Wert trotz deutlicher Zunahme noch bei 928 Euro. „Die weiter steigenden Ausgaben zeigen, dass wir dringend eine Krankenhausreform brauchen, die bedarfsorientiert ist und die Aufgaben für die einzelnen Kliniken im Land klar zuordnet. Und zwar nach bundesweit verbindlichen Regelungen, damit sich die Qualität und die Strukturen der stationären Angebote verbessern", sagte Schleswig-Holsteins TK-Chef Sören Schmidt-Bodenstein.

Deutlich geringer sind die Gesamtausgaben in Schleswig-Holstein für Behandlungen in den Arztpraxen (358 Millionen Euro, 658 Euro pro Kopf) und die Kosten für Arzneimittel (347 Millionen Euro, 637 Euro pro Kopf). (di)

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