Mortler fordert

Tabakwerbung schnell verbieten

Heute treten schärfere Regeln für die Tabakindustrie in Kraft. Das ist nur ein erster Schritt für die Drogenbeauftragte: Sie will Tabakwerbung bis 2020 verbieten.

Veröffentlicht:

BERLIN. Die Bundesdrogenbeauftragte Marlene Mortler (CSU) macht Druck bei der Einführung eines Werbeverbotes für Tabakprodukte. Zum Inkrafttreten schärferer Regeln für das Drucken von Schockbildern auf Zigarettenschachteln forderte Mortler, das geplante Werbeverbot nicht aufzuschieben.

"Wenn ich alleine hätte entscheiden können, wäre das Werbeverbot spätestens 2018 gekommen. Dass es jetzt 2020 geworden ist, war schon ein Kompromiss", sagte die CSU-Politikerin der Passauer Neuen Presse" (Freitag). "Ich kämpfe dafür, dass er nicht wieder aufgeschnürt wird. Das Inkrafttreten darf nicht weiter aufgeschoben werden."

Start des Werbeverbots noch immer offen

Dass um das ab 2020 geplante Werbeverbot für Tabakprodukte noch immer gerungen wird und die Tabakindustrie Einfluss auf Bundestagsabgeordnete zu nehmen versucht, stößt bei Mortler auf Kritik.

Mortler äußerte sich überzeugt davon, dass Gruselfotos auf Tabakprodukten die gewünschte Wirkung zeigen. "Wir wollen mit diesen Schockbildern besonders Kinder und Jugendliche davor bewahren, dass sie mit dem Rauchen beginnen", sagte Mortler der Zeitung.

Es gehe nicht allein um die Bilder, sondern vor allem um die Emotionen, die durch sie geweckt würden. Erfahrungen etwa aus Australien würden zeigen, dass die Abbildungen ihre Wirkung nicht verfehlen.

Benachteiligt das Verbot europäische Hersteller?

Vor Inkrafttreten schärferer Regeln für Schockbilder auf Zigarettenschachteln hatte deutsche Hersteller eine Benachteiligung gegenüber Konkurrenten - vor allem aus Osteuropa - beklagt.

Die EU-Richtlinie muss bis zu diesem Freitag in nationales Recht umgesetzt werden. Ab dann müssen neue Verpackungen von Zigaretten oder Tabak zu zwei Dritteln mit Schockbildern und Warnhinweisen versehen werden. (dpa)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Fünf Studien

Lohnt sich Blutdrucksenkung unter 120 mmHg?

Maternale Risdiplam-Behandlung

Erfolgreiche Therapie bei einem Fetus mit spinaler Muskelatrophie

Lesetipps
Frau telefoniert

© Matthias Balk / picture alliance

Kontakt mit Patienten

Arztpraxis ohne Telefon: Kann das funktionieren?

Ein Arzt ist im Gespräch mit seinem Patienten. Der Arzt hält ein Herzmodell in der Hand.

© rocketclips / stock.adobe.com

Zwei Millionen Erwachsene untersucht

Zehn Jahre länger leben ohne fünf kardiovaskuläre Risiken