Personalie

Therese Coffey ist neue britische Gesundheitsministerin

Die neue UK-Gesundheitsministerum Therese Coffey plant im NHS große Reformvorhaben. Wichtiges Thema ist die Unfall- und Notfallmedizin im staatlichen Rettungsdienst.

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Therese Coffey leitet ab sofort das britische Gesundheitsministerium. Sie will die Zahl qualifizierter Allgemeinmediziner im NHS erhöhen.

Therese Coffey leitet ab sofort das britische Gesundheitsministerium. Sie will die Zahl qualifizierter Allgemeinmediziner im NHS erhöhen.

© Victoria Jones/empics/picture alliance

London. Die neue britische Premierministerin Liz Truss hat die Gesundheitspolitik und die Reform des staatlichen britischen Gesundheitsdienstes (National Health Service, NHS) zur Top-Priorität ihrer Politik erklärt. Folgerichtig ernannte Truss als erstes Kabinettsmitglied die neue Gesundheitsministerin Therese Coffey. Die Tatsache, dass Liz Truss die neue Gesundheitsministerin sogar noch vor dem Schatzkanzler oder Außenminister ernannte, zeigt nach Ansicht gesundheitspolitischer Beobachter in London, wie wichtig die Gesundheitsreformen in der Downing Street genommen werden.

Therese Coffey sagte bereits kurz nach ihrer Ernennung, was ihre Prioritäten der kommenden Wochen und Monate sein werden. Erste Priorität sei es, die Wartezeit in der Unfall- und Notfallmedizin und im staatlichen Rettungsdienst deutlich zu verkürzen.

Wartezeit von 18 Minuten wird angestrebt

Nach Angaben des Londoner Gesundheitsministeriums wartet ein Notfallpatient in England derzeit 60 Minuten, bis ein Rettungswagen kommt. Klinikärzte berichten immer wieder, wie zum Beispiel Herzinfarktpatienten sterben, bevor sie ins Krankenhaus gebracht werden können. Die neue Gesundheitsministerin strebt dagegen eine durchschnittliche Wartezeit von „maximal 18 Minuten“ an.

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Stichwort Allgemeinmedizin: Obwohl die Arbeitsbelastung der NHS-Hausärzte in den vergangenen Jahren stetig gestiegen ist, gibt es immer weniger voll qualifizierte Allgemeinmediziner im NHS.

Rekordzahlen offener Stellen

Laut Statistiken nahm ihre Zahl im vergangenen Jahr erneut ab und betrug zuletzt nur noch rund 27.500 Ärztinnen und Ärzte. Gleichzeitig melden Gesundheitsverwaltungen eine Rekordzahl offener Stellen in der staatlichen Primärmedizin, in den Kliniken und auch im ambulanten Sektor.

Die neue Gesundheitsministerin, die als enge Vertraute und persönliche Freundin von Premierministerin Truss gilt, sagte kurz nach ihrer Ernennung, es sei ihr Ziel, die Wartelisten im stationären Sektor „so schnell wie möglich“ zu reduzieren. Derzeit warten laut offiziellen Zahlen rund 6,7 Millionen Patienten auf eine Operation beziehungswiese auf eine fachärztliche Behandlung. Das ist für Großbritannien ein neuer trauriger Rekord und er sorgt bei Patienten für gehörigen Unmut und Ärger. (ast)

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