Neues Coronavirus
Übertragung von Mensch zu Mensch bei nCoV bestätigt
In China werden immer mehr Infektionen mit dem neuen Coronavirus bekannt. Klar ist jetzt auch, dass sie neue SARS-Variante von Mensch zu Mensch übertragen wird.
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In Peking schützen sich Menschen mit Schutzmasken vor einer Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus.
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Peking. Das neuartige Coronavirus (nCoV) hinter der in China kursierenden Lungenkrankheit wird auch von Mensch zu Mensch übertragen. Das teilte die chinesische Gesundheitskommission am Montag nach Angaben der Nachrichtenagentur Xinhua mit.
Auch bestätigten sie eine Infektion medizinischen Personals. Der Pneumologe und Chef des Teams Professor Zhong Nanshan berichtete, dass zwei Fälle in Chinas bevölkerungsreichster Provinz Guangdong nachweislich auf eine humane Transmission zurückgehen. Insgesamt sind bereits mehr als 200 Infizierte in China erfasst.
Die neue Variante des SARS-Virus (Severe Acute Respiratory Syndrome) wurde auch bei Menschen in einigen anderen asiatischen Ländern nachgewiesen, die zuvor zumeist in der derzeit hauptsächlich betroffenen chinesischen Stadt Wuhan waren.
In Europa wurden bisher keine – etwa von Reisenden eingeschleppten – Fälle bekannt. Vermutet wird, dass das Virus von Wildtieren auf den Menschen überging – wie auch schon der SARS-Erreger, der 2002/2003 für eine Pandemie mit rund 800 Toten gesorgt hatte.
Erste Vorsichtsmaßnahmen in Rom
Italien hat derweil wegen des nCoV Kontrollen am Flughafen Rom eingeführt. Es seien Maßnahmen ergriffen worden, um in Fiumicino mögliche Verdachtsfälle an Bord von Flugzeugen aus der Stadt Wuhan zu überprüfen, teilte das Gesundheitsministerium am Montag mit.
Ein Sprecher des Ministeriums erklärte, die Kontrollen sähen vor, dass der Pilot der Maschine melden müsse, ob an Bord Passagiere mit entsprechenden Symptomen seien. Diese würden dann sofort in das nationale Institut für Infektionskrankheiten in Rom gebracht.
Vom Flughafen in Rom gebe es zudem drei Direktflüge nach Wuhan und mehrere nicht direkte Flüge, der Reiseverkehr dürfte wegen des chinesischen Neujahrs zunehmen, hieß es weiter. In einem Flugblatt rief das Ministerium dazu auf, nicht zwingend notwendige Reisen nach Wuhan zu verschieben.
Eine Sprecherin des größten deutschen Flughafens in Frankfurt sagte, es gebe dort momentan keine besonderen Maßnahmen. Der Flughafen sei aber mit dem lokalen Gesundheitsamt und den anderen europäischen und internationalen Flughäfen in Kontakt, da einheitlich vorgegangen werden solle. (dpa)