Notfallversorgung

Umfrage: Viele Patienten in Notaufnahmen hätten wohl auch Bereitschaftsdienst aufsuchen können

Veröffentlicht:
Die Mehrheit der GKV-Patienten, die Notaufnahmen aufsuchen, wird dort ambulant behandelt und somit wohl auch im ärztlichen Bereitschaftsdienst versorgt werden können, zeigt eine Umfrage des GKV-Spitzenverbands. (Symbolbild)

Die Mehrheit der GKV-Patienten, die Notaufnahmen aufsuchen, wird dort ambulant behandelt und somit wohl auch im ärztlichen Bereitschaftsdienst versorgt werden können, zeigt eine Umfrage des GKV-Spitzenverbands. (Symbolbild)

© Hauke-Christian Dittrich/dpa

Berlin. Mehr als die Hälfte der gesetzlich Versicherten, die eine Notaufnahme in einem Krankenhaus aufsuchen, werden einer Umfrage zufolge ambulant behandelt und hätten wohl auch in einer Bereitschaftspraxis versorgt werden können. Das ist ein Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des GKV-Spitzenverbandes, über die das Redaktionsnetzwerk Deutschland (Sonntag) berichtet.

Der Umfrage zufolge wurden 40 Prozent der befragten gesetzlich Versicherten, die innerhalb von 12 Monaten in die Notaufnahme gegangen waren, stationär aufgenommen. 60 Prozent wurden ambulant behandelt. 28 Prozent derjenigen, die eine Notaufnahme aufgesucht hatten, waren sich laut Umfrage bewusst, dass sie auch in einer Arztpraxis hätten behandelt werden können. 60 Prozent hielten dagegen den Gang ins Krankenhaus für notwendig. 12 Prozent gaben an, es nicht zu wissen.

Hauptproblem: Kein zeitnaher Termin beim Arzt

Bei denen, die wider besseres Wissen ins Krankenhaus gegangen waren, war offenbar der entscheidende Grund, dass sie bei niedergelassenen Ärzten keinen zeitnahen Termin bekommen konnten. 58 Prozent von ihnen gaben an, sie hätten auf den Gang ins Krankenhaus verzichtet, wenn sie über Terminservicestellen innerhalb von 48 Stunden einen Termin in einer Arztpraxis erhalten hätten.

„Wenn Versicherte nur deshalb die Notaufnahme im Krankenhaus aufsuchen, weil sie keine Sprechstundentermine in einer ärztlichen Praxis erhalten, dann läuft etwas gewaltig schief“, sagte die stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Spitzenverbandes, Stefanie Stoff-Ahnis. Hilfesuchende müssten schnell und gezielt dahin geleitet werden, wo sie passend medizinisch versorgt würden – und zwar rund um die Uhr, mahnte die Verbandsvertreterin. Sie forderte die nächste Bundesregierung auf, endlich eine Notfallreform umzusetzen.

Für die Umfrage wurden den Angaben zufolge rund 3.500 Versicherte im Alter von 18 bis 80 Jahren im Zeitraum von März bis April 2024 befragt. Die Stichprobe war laut Spitzenverband repräsentativ. (KNA)

Lesen sie auch
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Rettungsmedizin

UKSH-Ärztin Leonie Hannappel wird in Seattle geehrt

Das könnte Sie auch interessieren
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Abrechnung erfolgt extrabudgetär

Jetzt stehen die EBM-Ziffern für die Long-COVID-Versorgung

Sehvermögen und Demenz

Klarer Blick und klarer Geist nach Katarakt-Operation

Lesetipps
Junges Mädchen mit asiatischem Migrationshintergrund sitzt am Tisch und misst ihren Blutzucker.

© Krakenimages.com / stock.adobe.com

Unterschiede im Komplikationsrisiko

Was bei ethnischen Minderheiten mit Typ-2-Diabetes anders ist