Nach Bericht über Impfschäden

BKK ProVita entlässt Vorstand Schöfbeck „mit sofortiger Wirkung“

Die Krankenkasse BKK ProVita hat sich von ihrem Vorstand Andreas Schöfbeck getrennt. Dieser hatte kürzlich von mehr Nebenwirkungen nach einer Corona-Impfung gesprochen als bisher offiziell gemeldet.

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Für Diskussionen sorgten zuletzt Aussagen des bisherigen BKK-ProVita-Vorstandes Andreas Schöfbeck zu einer „Untererfassung an Nebenwirkungen“ in Bezug auf Corona-Impfungen.

Für Diskussionen sorgten zuletzt Aussagen des bisherigen BKK-ProVita-Vorstandes Andreas Schöfbeck zu einer „Untererfassung an Nebenwirkungen“ in Bezug auf Corona-Impfungen.

© Sebastian Gollnow / dpa

Berlin/München. Die in München ansässige BKK ProVita hat ihren langjährigen Vorstand Andreas Schöfbeck gekündigt. Der Verwaltungsrat der Krankenkasse habe am Dienstag beschlossen, sich „mit sofortiger Wirkung“ von Schöfbeck zu trennen, teilte die Kasse per Kurznachrichtendienst „Twitter“ mit.

Die Führung der BKK ProVita gehe nunmehr „nahtlos“ in die Hände von Walter Redl über, dem bisherigen Stellvertreter von Schöfbeck, hieß es weiter. Zu den Hintergründen der Personalie äußerte sich die Kasse „aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes“ nicht. Die 1862 gegründete Betriebskrankenkasse zählt eigenen Angaben zufolge 125.000 Versicherte.

Umstrittenes Schreiben ans Paul-Ehrlich-Institut

In die Schlagzeilen geraten waren die BKK ProVita und ihr bisheriger Chef Schöfbeck vor wenigen Tagen, als sie von einer deutlichen Untererfassung an Nebenwirkungen der verabreichten Corona-Impfstoffe berichtet und dies in einem Schreiben an das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) kundgetan hatten. Schöfbeck hatte sich auf die Analyse der Daten von 10,9 Millionen BKK-Versicherten berufen.

Der Vorgang war auch in der Ärzteschaft auf harsche Kritik gestoßen. Der Chef des Virchowbundes, Dr. Dirk Heinrich, sprach von „undifferenzierter Schwurbelei“. Diese passe „ganz offensichtlich“ in das Markenimage einer Kasse, die mit Homöopathie und Osteopathie als Satzungsleistungen werbe und sich als „veggiefreundlichste Krankenkasse“ bezeichne, so Heinrich. „Offenbar will man vor allem Werbung in der impfkritischen Klientel machen.“

„Aussagen grundsätzlich auf Basis valider Daten“

Der BKK Dachverband hatte erklärt, um „unnötige Verunsicherungen“ zu vermeiden, seien Aussagen zu emotional aufgeladenen Themen wie den Impfungen gegen das Coronavirus „grundsätzlich auf Basis valider Daten“ zu treffen.

Daher unterstütze man das Vorhaben des PEI, im Rahmen einer Studie die Diagnoseangaben aus den ärztlichen Abrechnungsdaten bei den Kassen auszuwerten und mit den Impfdaten des Digitalen Impfquoten-Monitors zu verbinden. Die von der BKK ProVita veröffentlichten Daten zu „vermeintlichen Impfreaktionen“ stammen nicht vom BKK Dachverband. Inhaltlich nehme der Verband dazu keine Stellung. (hom/nös)
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Kommentare
Dr. Elisabeth Arnold 03.03.202221:10 Uhr

Der Meldebogen des PEI ist relativ aufwendig auszufüllen. Habe es gerade mal mit fiktiven Daten ausprobiert. Ich könnte mir vorstellen, dass niedergelassenen Ärzten, bei voller Praxis, mit all den zusätzlichen Problemen, die zur Zeit bearbeitet werden müssen, ganz einfach die erforderliche Zeit fehlt.

Christina Del Prete 02.03.202217:47 Uhr

Vor drei Jahren hätte man jemanden gelobt, der nachforscht, nachfragt und zur Sicherheit bei den Behörden nachhakt. Primum nil nocere war immer die erste Massgabe. Im Zweifelsfall wurde lieber nichts getan, als etwas zu riskieren, an Contergan erinnert sich ja schliesslich jeder. Heute werden neue Technologien auch schon mal bei Kindern und Schwangeren angewendet, obwohl wir noch keine 2 Jahre Beobachtungszeit haben, und jeder, der das unvorsichtig und riskant findet, ist heute wahlweise Schwurbler, Verschwörungstheoretiker oder Nazi.

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