Neues Entgeltsystem

Verbände: Entwurf ist eine Kampfansage

Drei Verbände rügen die geplante Öffnung psychiatrischer Kliniken zu Lasten von Vertragsärzten.

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BERLIN. Seltene Einigkeit bei Ärzteverbänden in Berlin: Mit einer gemeinsamen Erklärung wenden sich NAV-Virchowbund Berlin-Brandenburg, Medi Berlin und der Bundesverband psychosomatische Medizin und ärztliche Psychotherapie (BDPM) gegen das geplante Gesetz zur Weiterentwicklung der Versorgung und Vergütung für psychiatrische und psychosomatische Leistungen (PsychVVG). Sie kritisieren das Vorhaben, Kliniken mehr Möglichkeiten zur ambulanten Behandlung von psychisch erkrankten Patienten (Home Treatment) einzuräumen.

"Die Politik setzt sich dem Vorwurf aus, Doppelstrukturen anzustreben mit dem Ziel, Krankenhäuser für die Übernahme ambulanter Behandlungen finanziell bevorzugt auszustatten, und das zu Lasten der bereits bestehenden kostengünstigen Strukturen," sagt BDPM-Präsident Dr. Christian Messer. Als problematisch betrachtet er, dass Krankenhäuser unabhängig von der Bedarfsplanung zur ambulanten Leistungserbringung zugelassen werden sollen.

Die Vorsitzenden von Medi Verbund Berlin, Dr. Matthias Lohaus, und NAV-Virchow-Bund Berlin, Mathias Coordt, werten den Entwurf des PsychVVG als "Angriff auf alle niedergelassen Ärzte und Psychologischen Psychotherapeuten, die jetzt zusammenstehen müssen, um das Gesetz zu verhindern."

Alle drei Verbandschefs gehören der Vertreterversammlung der KV Berlin an, die am vergangenen Donnerstag den Gesetzentwurf in zwei einstimmig gefassten Beschlüssen kritisiert hat. Mitten in der KV-Wahl, die noch bis zum 16. September läuft, ist diese Einigkeit ein starkes Signal. (ami)

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