Tarifgespräche

Verdi will für Pflegekräfte extra verhandeln

Die Tarifgespräche für den Öffentlichen Dienst haben begonnen. Wegen der besonderen Ansprüche an die Arbeit fordert Verdi einen gesonderten Verhandlungstisch für das Gesundheitswesen.

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Verdi-Verhandlungsführer Frank Werneke vor dem Beginn der Tarifverhandlungen in Potsdam. Ein Augenmerk liegt auf dem Gesundheitswesen.

Verdi-Verhandlungsführer Frank Werneke vor dem Beginn der Tarifverhandlungen in Potsdam. Ein Augenmerk liegt auf dem Gesundheitswesen.

© Britta Pedersen / dpa-Zentralbild / dpa

Potsdam. In Potsdam beginnen an diesem Dienstag (1. September) die Tarifverhandlungen für den Öffentlichen Dienst. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf den Verhandlungen für Pflegekräfte.

Hier fordert die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi von den kommunalen Arbeitgebern nicht nur 4,8 Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von zwölf Monaten, sondern auch die Einrichtung eines gesonderten Verhandlungstischs für das Gesundheitswesen, um den spezifischen Anforderungen gerecht zu werden.

Viele Beschäftigte aus dem Gesundheitswesen erwarten laut Verdi, dass ihr Einsatz in der Pandemie honoriert wird. Nicht nur mit Lob und Einmalzahlungen, sondern mit dauerhaften Verbesserungen ihrer Arbeitsbedingungen.

Auf Großkundgebungen soll verzichtet werden

Außer den bereits genannten Forderungen will die Gewerkschaft erreichen, dass kleine Einkommen um mindestens 150 Euro steigen. Ausbildungs- und Praktikumsentgelte sollen um 100 Euro monatlich erhöht werden und die Arbeitszeit soll im Osten auf 39 Stunden sinken. Das würde der Wochenarbeitszeit im Westen entsprechen.

Verdi hat bereits angekündigt, wegen der Pandemie auf Großkundgebungen verzichten zu wollen. Der Verdi-Vorsitzende Frank Werneke kündigte aber an, auch mit 1,5 Meter Abstand könne protestiert werden.

Arbeitgeber: Kassen sind leer

Die Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände (VKA) bezeichnete die Forderungen von Verdi schon vor Beginn der ersten Verhandlungsrunde als völlig überzogen. Die Gewerkschaften hätten den Ernst der Lage in der schlimmsten Rezession seit Gründung der Bundesrepublik nicht erkannt, sagte VKA-Verhandlungsführer Ulrich Mägde.

Die Kassen seien leer, es gebe nichts zu verteilen. Die Umsetzung der Forderungen würde etwa sechs Milliarden Euro kosten.

Verdi verhandelt für die gut 2,4 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Kommunen und des Bundes. Angesetzt sind zunächst drei Verhandlungstermine bis Ende Oktober. (chb/dpa)

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