EMS in Oldenburg
Vorlesungen starten
Am 1. Oktober beginnen die Vorlesungen der neuen European Medical School in Oldenburg. Die 40 Plätze waren sehr begehrt. Schon bald werden die Studenten erstmals in ihre Lehrpraxen fahren.
Veröffentlicht:OLDENBURG (cben). Zum Start der European Medical School (EMS), dem grenzübergreifenden Medizinstudium der Universitäten Groningen (Holland) und Oldenburg (Niedersachsen) haben sich auf die 40 Studienplätze mehr als 1200 junge Menschen beworben.
Das teilte die Hochschulleitung in Oldenburg mit. Am 1. Oktober beginnen die Vorlesungen, die Praxisbesuche nur wenig später.
"70 Prozent der Erstsemester an der neuen Fakultät sind weiblich und 80 Prozent der Erstsemester kommen aus der Region im Nordwesten", erklärt Bert Albers, Geschäftsführer der neuen Fakultät für Medizin und Gesundheitswissenschaften der Uni Oldenburg.
Ein Schwerpunkt der Ausbildung an der EMS ist die hausärztliche Medizin. Die Lehrveranstaltungen beginnen mit Vorlesungen über den Bewegungsapparat, so Albers.
Das Gelernte solle dann möglichst schnell praktisch erprobt werden. So werden die 40 Erstsemester bereits am 5. Dezember in ihre Lehrpraxen fahren und dort eine Woche lang hospitieren, sagt Dr. Kirsten Gehlhar, Leiterin des Studiendekanats.
Verschiedene Hospitations-Module
Weitere Bausteine werden Patientenkommunikation und Basis-Anamnese sein, sowie unter der Überschrift "professionelle Entwicklung" eine unbegleitete Begegnung mit einem Patienten in seinem Zuhause.
"Da sollen die Studierenden die Patienten nicht untersuchen, sondern einfach mit ihnen über ihr Befinden sprechen, ihr Leben mit einer Krankheit und ihre Medikation", erklärt Gehlhar.
Die verschiedenen Hospitations-Module werden von einer Gruppe von 14 Praxen inhaltlich vorbereitet und dann in Fortbildungsveranstaltungen an die übrigen Hospitationspraxen weiter gegeben. Der besondere Aufwand hat offenbar kaum Kollegen abgeschreckt, sich in Oldenburg als Hospitationspraxis zu bewerben.
"136 Praxen haben sich nach einer sehr gut besuchten Informationsveranstaltung angemeldet und wir haben schließlich 50 Praxen für die erste Gruppe von Studierenden ausgesucht", sagt Albers.
Weitere Praxen sollen folgen, wenn mehr Studenten das Medizinstudium in Oldenburg und Groningen beginnen. Die angehenden Ärzte sollen sowohl in einer Stadt- als auch in einer Landpraxis hospitieren.