Darmkrebsvorsorge
Wartezeiten auf Koloskopie: Je dringlicher, desto kürzer
Eine Umfrage unter Gastroenterologen zeigt: Im Schnitt warten Patienten auf eine Vorsorgekoloskopie sechs Wochen. PKV-Patienten werden dabei nicht bevorzugt.
Veröffentlicht:Gastroenterologen gehen überwiegend verantwortungsvoll mit der Terminvergabe zu Koloskopien um. Darauf deutet eine Umfrage des Berufsverbands für niedergelassene Gastroenterologen (bng) hin, an der sich in zwei Wochen Ende November/Anfang Dezember 2020, also während des „Lockdowns light“ in der zweiten Pandemie-Welle, 34 Prozent der Mitglieder beteiligt haben.
Demnach lag die Wartezeit auf eine Früherkennungskoloskopie im Durchschnitt bei sechs Wochen. Durch die Einführung des Einladungsverfahrens sei die Inanspruchnahme der Vorsorgekoloskopien um 25 Prozent gestiegen, die Wartezeit habe sich jedoch nicht verlängert, heißt es dazu in einem Beitrag für die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie (DGVS).
Zwei Wochen warten Patienten auf eine Abklärungskoloskopie
Nach den Ergebnissen boten elf Prozent aller Praxen einen Vorsorgetermin schon innerhalb von 2 Wochen an. 25 Prozent der Bürger warten bis zu vier Wochen, zwölf Prozent bis zu sechs Wochen. Nur bei 22 Prozent aller Praxen betrug die Wartezeit länger als zwölf Wochen. War die Abklärung von Bauchschmerzen, Durchfällen oder ein positiver immunologischer Stuhltest (iFOBT) die Indikation für eine Koloskopie, so sei ein Termin im Durchschnitt deutlich schneller zu bekommen gewesen: Jede vierte Praxis habe einen Termin zur Abklärungskoloskopie innerhalb von zwei Wochen angeboten. 76 Prozent der Patienten hätten einen Termin innerhalb dieser Wartezeit bekommen. Bei noch dringenderer Indikation wie blutigen Durchfällen warteten 91 Prozent der Patienten maximal zwei Wochen.
Obwohl die Früherkennungskoloskopie etwas besser honoriert wird als die Indikationskoloskopie, würden diese Untersuchungstermine nicht bevorzugt vergeben, heißt es im Fazit zu der Umfrage. Genauso wie PKV-Patienten bei den Wartezeiten nicht bevorzugt würden. Und: Auch im Lockdown und mit damit verbundenen Einschränkungen aufgrund der Pandemie hätten Gastroenterologen ausreichend Koloskopien entsprechend der Nachfrage angeboten. (ger)