Weigeldt: KBV will an die Hausarzt-Gelder
Brandbrief von den Hausärzten: Verbandschef Ulrich Weigeldt warnt vor einem Griff der KBV in den Honorartopf der Hausärzte. Die wolle offenbar mit Hausarzt-Mitteln die Psychotherapie finanzieren.
Veröffentlicht:BERLIN (fst). In einem Brandbrief hat Hausärzteverbands-Chef Ulrich Weigeldt die KBV davor gewarnt, sich an Hausarzt-Honoraren zu vergreifen.
Am Donnerstag wollen die KBV-Vertreter in einer Sondersitzung über den künftigen EBM beraten.
"Unbemerkt und leise" arbeite die KBV daran, hausärztliches Honorar für die Finanzierung psychotherapeutischer Leistungen heranzuziehen, heißt es in einem Rundschreiben von Hausärzteverbands-Chef Ulrich Weigeldt.
Hintergrund ist nach seiner Darstellung das starke Mengenwachstum bei antrags- und genehmigungspflichtigen psychotherapeutischen Leistungen. Die "KBV-Administration" plane, den Leistungszuwachs zunächst aus dem Fachärztetopf zu bedienen.
Kuhhandel?
Im Folgejahr aber sollen nach Darstellung Weigeldts auch Hausärzte zur Kasse gebeten werden, weil die Psychotherapie beim Vorwegabzug berücksichtigt werde - also vor der honorartechnischen Trennung von Haus- und Facharzttopf.
"Damit zahlen Hausärzte wieder fachärztliches Honorar, was durch die Honorartrennung verhindert werden sollte", warnt Weigeldt.
Die KBV wolle den Hausarzt-Vertretern einen "Kuhhandel" anbieten, so Weigeldt: Nur dann, wenn Hausärzte diesem "rechtswidrigen Verfahren" zustimmen, sollen sie gleichmäßig an Honorarzuwächsen beteiligt werden, berichtet der Verbandschef.
Die KBV wollte auf Anfrage der "Ärzte Zeitung" nicht Stellung zu den Vorwürfen beziehen.