Bayern
Weihnachten ohne Notarzt?
Schöne Bescherung: Die Notärzte in Bayern warnen vor einer Versorgungskrise während der Festtage: Grund ist ein Streit über die Abrechnung.
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Geparkte Notfallkompetenz.
© Reinhard Kurzendörfer / imago
MÜNCHEN. Viele Notärzte an den 220 Notarztstandorten Bayerns werden über die Weihnachtsfeiertage nicht zur Verfügung stehen.
Das hat der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der in Bayern tätigen Notärzte (agbn), Professor Peter Sefrin, angekündigt.
Grund seien die Streitigkeiten zwischen den Krankenkassen und der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB), die dazu geführt haben, dass seit dem 15. November erbrachte Notarzteinsätze nicht mehr vergütet und die Zahlungen auf unbestimmte Zeit verschoben werden.
In der Auseinandersetzung gehe es unter anderem um den Nachweis von Einsätzen bei der dazwischengeschalteten Zentralen Abrechnungsstelle (ZAST).
"Wenn nach einem Notarzteinsatz der Patient nach Verbesserung seines Zustandes nicht in ein Krankenhaus transportiert wird, wurde dieser Einsatz vom Rettungsdienst bei der ZAST als Fehleinsatz gemeldet", teilte Sefrin mit.
Deshalb sei von den Kassen auch keine Vergütung an die KVB übermittelt worden. Wegen fehlender Nachweise sei bei der KVB inzwischen ein Defizit von etwa zwölf Millionen Euro aufgelaufen, da die KVB bis zum 15. November gemeldete Notarzteinsätze auch vergütete.
Einsätze ab dem 15. November würden jetzt zunächst mit der Liste der von der ZAST vergüteten Einsätze abgeglichen.
"Erst wenn feststeht, dass die Einsätze anerkannt wurden, kann eine Auszahlung erfolgen", erklärte Sefrin. (sto)