Geriatrie
Wird der Pflegetopf für die Reha angezapt?
BERLIN. Mittel der Pflegeversicherung könnten künftig in die geriatrische Rehabilitation fließen. Annette Widmann-Mauz, Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, kündigte auf dem Kongress des Bundesverbandes Deutscher Privatkliniken (BDPK) in Berlin an, derzeit ein entsprechendes Konstrukt zu prüfen.
Gemäß dem Grundsatz, die Kosten dort auszugleichen, wo sie entstehen, sei, so Widmann-Mauz, eine Beteiligung der Pflegeversicherung an der geriatrischen Reha denkbar.
BDPK-Geschäftsführerin Dr. Katharina Nebel hatte eingangs darauf verwiesen, dass sich mithilfe der Reha drohende Pflegebedürftigkeit verschieben lasse. Dr. Hans-Heinrich Aldag, Geschäftsführer der Waldklinik Jesteburg, hob die Wirksamkeit der Reha hervor.
Die Qualitätssicherung sei innerhalb der Reha seit vielen Jahren ein Thema. Eine Deckelung des Budgets ist aus seiner Sicht geradezu "systemwidrig". Zentrales Ziel müsse vielmehr sein, mehr Patienten in der Reha behandeln zu können.
Aldag begrüßte eine mögliche Kostenübernahme durch die Pflegeversicherung und empfahl dabei die gesamte Reha in den Blick zu nehmen. Die Gesundheitspolitiker hätten die Reha bislang "stiefmütterlich" behandelt.
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Lothar Riebsamen beteuerte, dass er erst jetzt, da das Reha-Budget angepasst werde, wieder "glücklich" sei. Dr. Harald Terpe von den Grünen im Bundestag, war sich sicher, dass es "in der Reha die meisten Schätze zu heben gebe". (wer)