Hohe Beteiligung

Wohlfahrtsverbände: Brandenburger Pflegepakt weiterentwickeln

Seit Herbst 2021 wurden in Brandenburg über den Pakt für Pflege mehr als 660 Projekte zur Unterstützung von Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen angestoßen.

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Potsdam. Eine Weiterentwicklung des Brandenburger „Pakts für Pflege“ haben die in der Brandenburger Liga der freien Wohlfahrtspflege zusammengeschlossenen Sozialverbände gefordert. „Der Brandenburger Pakt für Pflege ist eine landesweit einzigartige Erfolgsgeschichte“, sagte der Vorsitzende der Liga und Vorstand des Paritätischen Wohlfahrtsverbands, Andreas Kaczynski, am Montag vor der Brandenburger Landespressekonferenz in Potsdam. „Alle Landkreise und mehr als 85 Prozent aller Kommunen beteiligen sich.“

Im Rahmen des Pakts für Pflege wurden nach Angaben des Potsdamer Gesundheitsministeriums aus dem November seit 2021 mehr als 660 Projekte zur Unterstützung Pflegebedürftiger und ihrer Angehörigen initiiert. Dazu zählen etwa Helferkreise und Nachbarschaftshilfen, Schulungen für pflegende Angehörige, Angebote für ein gemeinsames Mittagessen für Senioren und Projekte zur Anregung gemeinsamer Aktivitäten, auch bei Pflegebedürftigkeit. Kaczynski hob jedoch den drohenden Fachkräftemangel in der Pflege, die hohen Heimkosten und die Abbrecherquote von rund 45 Prozent an den Pflegeschulen hervor. „Wir brauchen eine gesetzliche Verankerung von sozialpädagogischen Fachkräften an den Fachschulen für Gesundheitsberufe“, sagte Kaczynski.

Zudem sollte eine Förderung der häuslichen Pflege in das Landespflegegesetz aufgenommen werden. „Brandenburg hat im Vergleich zum Bundesdurchschnitt eine sehr hohe häusliche Pflegequote“, sagte Kaczynski. „Alleine der Abstand zwischen dem bundesdeutschen Durchschnitt und der Quote in Brandenburg spart dem Land jährlich 60 Millionen Euro.“ Wolle man den hohen Anteil häuslicher Pflege halten, müsse man in den Sozialraum investieren. „Die professionelle Pflege wird uns zunehmend wegbrechen“, sagte Kacynski. Daher müsse der familiäre und soziale Nahraum von Pflegebedürftigen gestärkt werden. Dies müsse mit einer dauerhaften Finanzierung geschehen. (lass)

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