Bundestagswahl

Würden Ärzte Gröhe wählen?

In einer großen Umfrage fragten wir Ärzte: "Wenn der Bundesgesundheitsminister direkt vom Volk gewählt werden könnte, wen würden Sie wählen?" Lesen Sie hier die Antwort.

Veröffentlicht:
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) möchte auch nach der Wahl im Amt bleiben.

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) möchte auch nach der Wahl im Amt bleiben.

© Dirk Schnack

BERLIN. Eine Überraschung bietet die Antworten auf die Frage nach dem Wunsch-Bundesgesundheitsminister: Hermann Gröhe (CDU) bringt es dabei in einer großen Umfrage der "Ärzte Zeitung" auf knapp 20 Prozent. Er liegt damit nur rund drei Prozent vor dem SPD-Gesundheitspolitiker Professor Karl Lauterbach, der bei Ärztefunktionären als rotes Tuch gilt.

Gröhe hingegen, der zwar der KBV mit dem Selbstverwaltungsstärkungsgesetz eine Reinigungskur verordnet hat, war stets um ein kooperatives Verhältnis mit der Ärzteschaft bemüht.

Die Antworten auf die Ministerfrage offenbaren auch dies: Ratlosigkeit. Gut 21 Prozent wissen nicht, wie sie den Posten besetzt haben möchten, elf weitere Prozent machen zu dieser Frage keine Angaben.

31 Prozent nennen andere Politiker: Jens Spahn, derzeit Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen oder Daniel Bahr, der jetzt im Allianz-Vorstand arbeitet, werden am häufigsten vorgeschlagen.

Und die Kanzlerfrage? Sie wird eindeutig beantwortet: Mit 54 Prozent ist Amtsinhaberin Angela Merkel (CDU) die klare Favoritin, Martin Schulz (SPD) kommt auf magere 17 Prozent. Aber: 29 Prozent sind in der Beantwortung der Kanzlerfrage unschlüssig.

Die Online- und Fax-Umfrage der "Ärzte Zeitung" war von Ende Juli bis 13. September unter ihren Lesern durchgeführt worden. Die Umfrage ist nicht repräsentativ, lässt also nur Trendaussagen zu, die aber aufgrund der hohen Teilnehmerzahl von 1545 Lesern sehr aussagekräftig sind. Sie spiegelt damit das Stimmungsbild unter Ärzten und in anderen Gesundheitsberufen wider. (eb)

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Kommentare
Angelika Christina Oles-Guhl 23.09.201709:59 Uhr

Ist es wirklich wichtig?

Kann es nicht vielleicht sein, dass es im Grunde vollkommen egal ist wer den "Anführer" "spielt"?

Möglicherweise stimmt die bekannte Volksweisheit: "steck´ sie alle in einen Sack - wenn Du drauf haust, trifft es immer den Richtigen" ?

Als ursprünglich völlig unpolitische, eher emotional "angehauchte" Bürgerin begann ich ganz "normal" (mit rationalem Zugang), mich dem Thema zu nähern. Nach dem Motto ´Lernen durch Imitation - Beobachtung und Nachahmung`und wählte ich (mir dessen bewusst, dass Wählen die einfachste Form der Mitbeteiligung an der Politik ist) das, was meine Eltern mir vorlebten. Jahrelang blieb ich dieser Masche treu, ohne mich durchdacht dafür zu interessieren, welche Ziele ich damit unterstütze.

Womöglich entspricht dieser Weg demjenigen, den viele verfolgen?

Erst durch eigene Erfahrungen änderte sich mein Wahlverhalten. Ständig innere Diskussionen führend, näherte ich mich der eigenen politischen Meinung.

Zugegeben, mir persönlich fällt es immer noch schwer, mich festzulegen. Zu sehr entsprechen sich meiner Meinung nach die Programme der aussichtsreichen Kandidaten...

Ich finde,jeder sollte sich wirklich möglichst umfassend informieren und seine durchdachte persönliche Auffassung bilden. Eventuell bekämen wir dadurch einen wirklich repräsentatives Wahlergebnis?

Bezüglich der oben genannten Anwärter für das Amt des Gesundheitsministers würde ich persönlich mich momentan am ehesten für Ursula von der Leyen aussprechen, weil sie mindestens über ein ausreichend großes medizinisches Fachwissen und zusätzlich über eine große "ministeriale" Erfahrung verfügt. Aber, wo blieben unsere Grundgedanken, wenn nicht jeder sich seine persönliche Meinung bilden könnte?

Herr Gröhe hat von seinem Standpunkt aus doch gar keine sooo schlechte Arbeit geleistet, oder?
Karl Lauterbach ist wenigstens sehr gut informiert, hat auch politische Erfahrung, geht dem Ganzen aber vielleicht auf einem leicht abweichenden Weg auf die Spur. Kann es denn sein, dass es gar nicht darauf ankommt, wer letztlich das Amt übernimmt? Muss es denn überhaupt eine einzelne Person sein oder ginge es theoretisch nicht auch, dass unser Land eine "Doppelspitze" bekommt?
Man müsste doch gar nicht viel an der Verfassung ändern, um so eine Lösung hin zu bekommen. Oder der eine ist des anderen gleichberechtigter (?) Partner und gemeinsam erarbeiteten sie einen Kompromiss? Oder, oder, oder...

Das Wahlprogramm könnte auf diese Weise präzisiert werden, gesetzt der Tatsache, dass die beiden sich ernsthaft bemühten, reflektiert über gangbare Wege zu diskutieren und zu entscheiden. Unsere Demokratie könnte so vielleicht noch besser "umgesetzt" werden.

Für mich denkbar sind natürlich auch andere Verbesserungsansätze, bin aber (noch?!) nicht in der Lage, solche zu formulieren...

Oder, oder, oder. Evtl. müsste ich mich etwas intensiver mit dem Thema auseinandersetzen.

Wie dem auch sei, gerne erführe ich, wie andere Kollegen über diese "Sache" denken!

Auf einen gerechten Ausgang dieser Wahl (mit möglichst hoher Wahlbeteiligung)!!!

Ein wunderschönes Wochenende an Alle!!!

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