UPD-Monitor für 2022

Unabhängige Patientenberatung: Zahl der Beratungen erneut gesunken

Mehr Bedarf für psychosoziale Beratung, Ärger um nicht lieferbare Medikamente, Suche nach Arztterminen: Die Unabhängige Patientenberatung hat Schwerpunkte ihrer Arbeit im Vorjahr vorgestellt.

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Fordert eine „patientenfreundlichere Regelung“, wenn Versicherte den Verdacht auf Vorliegen eines Behandlungsfehlers haben: Stefan Schwartze, Patientenbeauftragter der Bundesregierung.

Fordert eine „patientenfreundlichere Regelung“, wenn Versicherte den Verdacht auf Vorliegen eines Behandlungsfehlers haben: Stefan Schwartze, Patientenbeauftragter der Bundesregierung.

© Britta Pedersen/dpa

Berlin. Der Bedarf nach psychosozialer Beratung von erkrankten und pflegebedürftigen Menschen ist aufgrund vielfältiger Krisen im vergangenen Jahr gestiegen. Auch Probleme bei der Suche nach Arztterminen wurden vermehrt angesprochen, wie aus einem am Montag in Berlin vorgestellten Monitor der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD) hervorgeht.

Im Jahr 2022 habe es 123.558 Beratungen gegeben. Mehr als die Hälfte (56,8 Prozent) hätten sich auf rechtliche Fragen bezogen, darunter vor allem Beratungen zu Leistungsansprüchen. Etwas mehr als jede vierte Beratung drehte sich demnach um medizinische Fragen, jede siebte bezog sich auf allgemeine Fragen (siehe nachfolgende Grafik).

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Damit ist die Zahl der Beratungen im Vergleich zu 2021 erneut zurückgegangen: Im Jahr zuvor hatte die UPD noch knapp 144.000 Beratungen verzeichnet, im ersten Corona-Jahr 2020 waren es sogar fast 173.000 gewesen (siehe nachfolgende Grafik).

Nach Darstellung von Thorben Krumwiede, Geschäftsführer der UPD, wird die Suche nach Hausärzten, Fachärzten oder Psychotherapeuten für viele Menschen „zunehmend zu einer Odyssee“. Die 2019 eingeführten Terminservicestellen hätten bisher „keine durchschlagende Wirkung erzielt“. Krumwiede forderte an diesem Punkt von Politik und Selbstverwaltung weitere Schritte.

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Hürden beim Nachweis eines Verdachts auf Behandlungsfehler

Der Monitor sieht einen verstärkten Beratungsbedarf wegen Arzneimittelengpässen. Dies betreffe immer mehr Patienten, erklärte Krumwiede. „Gerade wenn lebenswichtige Medikamente nicht verfügbar sind, löst das bei Patienten und deren Angehörigen oft Wut und Verzweiflung aus.“

In der Beratung werde nach Möglichkeiten gesucht, wie Patienten doch an das gewünschte Medikament kommen und wie Ärzte bei der Suche nach möglichen Alternativen helfen könnten.

Schwartze: Hoher Beratungsbedarf bei Behandlungsfehlern

Der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Stefan Schwartze (SPD), verwies auf einen hohen Beratungsbedarf bei Behandlungsfehlern. Patienten stießen trotz gesetzlicher Vorgaben auf Probleme, wenn sie Einsicht in ihre Patientenakten erhalten wollten.

Zudem gebe es hohe Hürden für Patienten beim Nachweis eines Verdachts auf Behandlungsfehler. Hier forderte Schwartze eine „patientenfreundlichere Regelung“.

Bisher ist die UPD eine gemeinnützige GmbH. Im Mai wurde mit einer Gesetzesänderung die Überführung in eine Stiftung zum 1. Januar 2024 in Kraft gesetzt. Finanziert wird die Stiftung durch die Krankenkassen. (KNA/fst)

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Kommentare
Hans Christoph 12.06.202319:11 Uhr

Vorweg: Die UPD ist seit 2016 eine z.T. Steuergeldvernichtungsorganisation. Die Zusammensetzung (Struktur) sagt alles. Der Geschäftsführer der UPD, Thorben Krumwiede, kann sich freuen, sein lukrativer Posten ist jetzt sogar krisensicher, und dauerhaft, durch Zwangsbeiträge der Zwangsbeitragszahler gesichert.

Die Vorstände der gesetzlichen Krankenkassen, selbst Kostgänger der Zwangsbeitragszahler / innen, sind großzügig und finanzieren die total unnötige UPD. Techniker Krankenkassen Vorstand erhält 373.778, 04 Euro Jahresgehalt... unsozial, unethisch, unsolidarisch.. Ein weiterer Kostgänger von uns Normalos (Steuerzahlern) ist der "sogenannte" Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Stefan Schwartze. Anfragen des PRO Senioren PAKTES im Auftrage von Patienten bügelt er einfach weg...Anfragen sind ihm lästig..

Wenn er über 3000,00 Euro für diesen "Drückebergerposten" wie diese "sogenannte" Behindertenbeauftragte Moll mit der roten (SPD) Strickjacke bekommt, erneut Beweis für die sinnlose Verschwendung, ach ja Versorgung von Parteigängern der Vielfarbenkoalition... Viele Parteigänger / innen sind mit vielen unnötigen, aber lukrativen Posten zu versorgen.... skandalös... wann gehen die Bürger / innen endlich massenweise auf die Barrikaden...nach dem Motto..... WIR SIND DAS VOLK... wir finanzieren diese Drückeberger/innen NICHT weiter.. Schluss damit!

Deutscher Michel wach`endlich auf bevor es zu spät ist....

PRO Senioren PAKT

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