Großbritannien

Zahl der übergewichtigen britischen Kinder sinkt

Im Vereinigten Königreich geht zum ersten Mal seit 20 Jahren die Zahl übergewichtiger und adipöser Kinder nach unten. Und auch bei Erwachsenen zeichnet sich ein erfreulicher Trend ab.

Veröffentlicht:
Der Kampf gegen Adipositas und Übergewicht scheint in Großbritannien erste Erfolge zu zeigen.

Der Kampf gegen Adipositas und Übergewicht scheint in Großbritannien erste Erfolge zu zeigen.

© [M] Alex White / stock.adobe.com

London. In Großbritannien sinkt zum ersten Mal seit zwei Jahrzehnten die Zahl der übergewichtigen beziehungsweise adipösen Kinder und Jugendlichen. Die Zahl der übergewichtigen und adipösen Erwachsenen hat sich laut neuen Zahlen des Londoner Gesundheitsministeriums ebenfalls erstmals seit mehr als zwei Jahrzehnten stabilisiert und steigt nicht länger. Das dürfte auch ein Erfolg der Hausärzte sein.

Britische Gesundheitspolitiker sprechen bereits von einer „Trendwende“ im Kampf gegen Übergewicht, Adipositas und anderen ernährungsbedingten Krankheiten. Ärztinnen und Ärzte sind bei ihrer Bewertung der jüngsten Zahlen zwar etwas vorsichtiger, aber auch Mediziner im Königreich sehen die neuen Daten als durchaus positive Entwicklung.

Niedrigster Stand seit 2000

Die Zahlen: 27 Prozent der Kinder und Jugendlichen in England zwischen zwei und 15 Jahren waren laut Londoner Gesundheitsministerium übergewichtig beziehungsweise adipös. Das war der niedrigste Stand seit dem Jahr 2000 und bedeute so etwas wie eine Trendwende, hieß es im Ministerium. Als Berechnungsgrundlage wurde der Body Mass Index (BMI) genommen. Die Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2022. Untersucht wurden 9.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene.

Damit sei die Zahl der übergewichtigen beziehungsweise adipösen Kinder und Jugendlichen seit 2019 um 30 Prozent gesunken und die Zahl liege heute auch deutlich unter dem bisherigen Höchstwert aus dem Jahr 2004. Damals galten landesweit 34 Prozent der Kinder und Jugendlichen als übergewichtig beziehungsweise adipös.

Hausärzte haben Anteil am Erfolg

Laut aktuellen Zahlen ist der BMI bei erwachsenen Patientinnen und Patienten in England ebenfalls stabil und dieser Wert sei seit 2017 nicht weiter gestiegen. Zuvor war der BMI bei Erwachsenen im Königreich 15 Jahre lang stetig von Jahr zu Jahr nach oben gegangen, so das Londoner Gesundheitsministerium.

2022 galten in England 64 Prozent der erwachsenen Patientinnen und Patienten als übergewichtig beziehungsweise adipös. Zum Vergleich: 1993 waren es laut Gesundheitsministerium noch 53 Prozent.

Interessant: britische Hausärztinnen und Hausärzte dürften nach Einschätzung von Experten durch Ernährungsberatung in den Praxen einen positiven Beitrag geleistet haben im Kampf gegen Übergewicht. Andere Faktoren wie die bessere Kennzeichnung von Lebensmitteln, eine Reduzierung des Zuckergehalts in Softdrinks sowie Werbeverbote für bestimmte Produkte und Zielgruppen wirkten sich ebenfalls positiv aus. (ast)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Zentrale EU-Zulassung

EMA-Ausschuss spricht sieben positive Empfehlungen aus

Kommentare
Rike Funke 27.09.202409:16 Uhr

Blaupause!

Sonderberichte zum Thema
Kardiovaskuläres Risiko und Körpergewicht senken

© Springer Medizin Verlag

Kardiovaskuläres Risiko und Körpergewicht senken

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novo Nordisk Pharma GmbH, Mainz
Abb. 1: Gewichtsverlauf der 25 Patientinnen im 10-jährigen Beobachtungszeitraum

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [5]

Anhaltende Gewichtskontrolle über zehn Jahre

Gesündere Ernährung, mehr Bewegung und Fettreduktion durch Polyglucosamin L112

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Certmedica International GmbH, Aschaffenburg
Abb. 1: Multifaktorielle Wirkungen von GLP-1-RA (Glucagon-like-peptide-1-Rezeptoragonisten)

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [3–14]

Paul-Langerhans-Medaille 2023

GLP-1-Rezeptoragonisten bei Typ-2-Diabetes und Adipositas

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novo Nordisk Pharma GmbH, Mainz
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Überraschende Personalie

Eine Juristin wird Gesundheitsministerin: Das ist Nina Warken

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter

Sie fragen – Experten antworten

Herpes Zoster: Bei unbekanntem Immunstatus trotzdem impfen?

Lesetipps
Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

Husten und symbolische Amplitude, die die Lautstärke darstellt.

© Michaela Illian

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?