Thüringen

Zuschüsse für ambulante Famulatur und PJ

Studenten, die ihre Famulatur oder ihr Wahlterzial in einer allgemeinmedizinischen Praxis absolvieren, werden ab Juli von der Thüringer Stiftung zur Förderung der ambulanten ärztlichen Versorgung finanziell unterstützt.

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WEIMAR. Thüringen erweitert sein Förderangebot für Medizinstudenten um zwei neue Programme. Ab Juli werden alle Famulaturen, sofern sie den ambulanten Abschnitt betreffen, finanziell unterstützt.

Für vier Wochen erhalten die Studenten 250 Euro, sollte die Famulatur bis zu acht Wochen dauern, verdoppelt sich der Betrag. Der Zuschuss ist rückzahlungsfrei, erklärt Jörg Mertz, Vorsitzender der Thüringer Stiftung zur Förderung der ambulanten ärztlichen Versorgung. Die Stiftung wird von der KV und der Landesregierung getragen.

Das Förderprogramm richtet sich nicht nur an Landeskinder. Auch auswärtige Studenten können das Geld beantragen, sofern die Famulatur in Thüringen abgeleistet wird.

"Wir wollen die jungen Leute ja von Thüringen überzeugen. Es ist im Grunde eine Werbemaßnahme, um sich in Thüringen niederzulassen", so Mertz.

Ebenfalls ab Juli wird das Wahlterzial im Praktischen Jahr (PJ) finanziell gefördert, wenn es in der Allgemeinmedizin abgeleistet wird.

Zweite Bedingung ist: Die PJ-Praxis muss sich in einem Ort mit weniger als 25.000 Einwohner befinden. Die Stiftung will dadurch die Motivation stärken, auch einmal eine Landarztpraxis zu besuchen.

Thüringenstipendien gibt es seit vier Jahren

Für das gesamte Terzial von insgesamt vier Monaten erhalten die Nachwuchsärzte einen rückzahlungsfreien Zuschuss von 1000 Euro. Die Antragsformulare sollen in den kommenden Tagen auf der Homepage der Stiftung eingestellt werden.

Die beiden Förderprogramme sollen Mertz zufolge das Spektrum der Stiftung im frühen Studienabschnitt komplettieren. Seit vier Jahren vergibt sie bereits das Thüringenstipendium für Haus- und Augenärzte in Weiterbildung.

Momentan werden laut Stiftung 110 Stipendiaten gefördert, davon auch zahlreiche Weiterbildungsanfänger, betont Mertz. "Das Programm hat sich herumgesprochen. Es ist wirklich eine Erfolgsgeschichte. Wir hatten anfangs mit etwa zehn Stipendiaten pro Jahr gerechnet."

Im Juli feiert die Stiftung ihr fünfjähriges Bestehen. Neben Land und KV gehört auch die AOK Plus zu den Zustiftern. Es bestehe aber die Hoffnung, dass sich auch weitere Krankenkassen beteiligen.

Mertz weiter: "Ich bin optimistisch, dass wir eine gesicherte Finanzierung auch für die nächsten Jahre hinbekommen werden." (rbü)

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